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Am Freitag war es auf der geteilten Mittelmeerinsel Zypern zu den schwersten Spannungen seit Jahren gekommen (Symbolbild).

© AFP/MATTHIEU CLAVEL

Nach Angriff auf Blauhelmsoldaten: Türkei fordert Zurückhaltung der UN-Friedenstruppe auf Zypern

Bei einem Zwischenfall auf der Mittelmeerinsel Zypern sollen Blauhelmsoldaten schwer verletzt worden sein. Sie hätten laut UN den Bau einer Straße verhindern wollen.

Nach einem Angriff auf Blauhelmsoldaten auf der geteilten Mittelmeerinsel Zypern hat die Türkei das Eingreifen der UN-Friedenstruppe als „inakzeptabel“ bezeichnet. Als Garantiestaat fordere man die UN-Soldaten dazu auf, von Handlungen und Äußerungen abzusehen, die ihre Mission auf der Insel überschatteten, teilte das türkische Außenministerium am Samstagabend mit.

Am Freitag war es auf der geteilten Mittelmeerinsel Zypern zu den schwersten Spannungen seit Jahren gekommen.

Nach Angaben der Vereinten Nationen hatten türkisch-zyprische Sicherheitsleute Soldaten der UN-Friedenstruppe angegriffen, nachdem diese versucht hatten, den Bau einer nicht genehmigten Straße durch die Pufferzone zwischen den beiden Inselteilen zu verhindern.

Dabei seien drei UN-Angehörige schwer verletzt worden und hätten im Krankenhaus behandelt werden müssen, sagte UN-Sprecher Aleem Siddique am Freitag. Einer sei mit Fußtritten zu Boden gebracht worden.

UN und EU kritisieren den Angriff

Die Bedrohung der Sicherheit der UN-Friedenstruppen und die Beschädigung von UN-Eigentum seien inakzeptabel und stellten nach internationalem Recht „ein schweres Verbrechen dar, das mit allen Mitteln des Gesetzes verfolgt werden wird“, hieß es in einer Erklärung der UN auf Zypern am Freitag. Auch die Europäische Union hatte den Vorfall scharf verurteilt.

Zypern ist nach einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention seit 1974 geteilt. Die Pufferzone zwischen den beiden Teilen der Insel wird von Blauhelm-Soldaten der Vereinten Nationen überwacht.

Der Zwischenfall ereignete sich UN-Angaben zufolge innerhalb dieser Zone in der Nähe von Pyla (türkisch: Pile). Die Verbindungsstraße soll zwei türkisch-zyprische Dörfer miteinander verbinden.

Die Türkische Republik Nordzypern (KKTC) im Norden der Insel wird nur von der Regierung in Ankara anerkannt. Die Republik Zypern ist seit 2004 Mitglied der EU. Das EU-Recht und Regelwerk gelten, solange es keine Lösung gibt, nur im Südteil der Inselrepublik. (dpa/Reuters)

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