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Chinesischer Künstler in Peking.

© AFP/PEDRO PARDO

Zwei Millionen Menschen weniger: Chinas Bevölkerungsrückgang beschleunigt sich

Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt zählt nun 1,41 Milliarden Menschen. Während sich die Zahl der Geburten weiter verlangsamt, befindet sich die Wirtschaft der Volksrepublik im Aufwind.

Der Bevölkerungsrückgang in China hat sich im vergangenen Jahr beschleunigt. Wie das Statistikamt in Peking am Mittwoch mitteilte, lebten Ende Dezember rund 1,41 Milliarden Menschen in der Volksrepublik, 2,08 Millionen weniger als ein Jahr zuvor.

Bereits 2022 war Chinas Bevölkerung erstmals seit sechs Jahrzehnten geschrumpft. Allerdings fiel der Rückgang mit rund 850.000 Menschen geringer aus als im abgelaufenen Jahr.

Im vergangenen Jahr gab China den Titel des bevölkerungsreichsten Landes der Welt an Indien ab. Hintergrund der Entwicklung in China sind sinkende Geburtenzahlen.

Experten führen dies auf steigende Lebenshaltungskosten und die Tatsache zurück, dass mehr Frauen Jobs annehmen und ein Studium anfangen.

Der Statistikbehörde zufolge kamen in China im vergangenen Jahr 9,02 Millionen Babys zur Welt. 2022 waren es noch 9,56 Millionen.

Gleichzeitig stieg die Zahl der Todesfälle wohl auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie von 10,41 Millionen auf 11,1 Millionen.

Seit 2021 drei Kinder erlaubt

China leidet seit langem unter einem starken Geburtenrückgang und einer Überalterung der Bevölkerung. Die Auswirkungen der in den 1980er Jahren angesichts von Befürchtungen vor einer Überbevölkerung eingeführten „Ein-Kind-Politik“ werden immer deutlicher.

Die Lockerung der umstrittenen Geburtenkontrolle hat seit 2016 nur kurzfristig zu einem leichten Anstieg der Geburtenzahlen geführt. Seit 2021 dürfen Paare drei Kinder bekommen.

Inzwischen versuchen die chinesischen Behörden, die Geburtenrate mit staatlichen Unterstützungen und öffentlichen Kampagnen nach oben zu treiben.

Experten sehen in den hohen Kosten für Wohnen, Bildung und Gesundheitsversorgung in China sowie in der sinkenden Heiratsbereitschaft die eigentlichen Gründe für die besorgniserregende Entwicklung.

Zuletzt war die Bevölkerung in den Jahren 1960 und 1961 geschrumpft - als Folge der schweren Hungersnöte nach der verheerenden Industrialisierungskampagne des „Großen Sprungs nach vorn“. Im Jahr 2021 wuchs die Bevölkerung letztmals um 450.000 Menschen. (dpa, AFP)

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