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Sollten wir möglichst wenig Kinder zeugen, um sie nicht ins drohende Unglück zu stürzen? Oder möglichst viele? Die Populationsethik ist uneins.

© Getty Images/iStockphoto/Dmytro Varavin

Tagesspiegel Plus

Experte für Bevölkerungs-Ethik: Wie viele Menschen passen noch auf die Erde?

Acht Milliarden, Tendenz steigend: Der Philosophieprofessor Tim Henning erforscht, unter welchen Umständen es ethisch vertretbar ist, Kinder in die Welt zu setzen – oder weniger Fortpflanzung zu fordern.

Herr Henning, vergangenes Jahr hat die Menschheit die Acht-Milliarden-Grenze überschritten, je nach Prognose könnten wir sogar zehn Milliarden werden. Haben wir ein Problem?
Das bestreite ich nicht, aber wir sollten auch nicht vorschnell in Pessimismus verfallen. Ich erinnere an den Ökonomen Thomas Malthus, der Anfang des 19. Jahrhunderts als Erster über populationsethische Fragen sprach und vorhersagte, die Bevölkerung werde durch die industrielle Revolution anwachsen und alle würden verarmen. Tatsächlich ist das Bevölkerungswachstum exponentiell gestiegen, aber die Armut hat sich relativ und später sogar absolut verringert. Man weiß nie genau, was kommt und ob es so katastrophal sein wird.

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