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Dieses von dem Büro des italienischen Präsidenten veröffentlichte Foto zeigt Sergio Mattarella (r), Präsident von Italien, mit Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, vor ihrem Treffen im Quirinalspalast.

© dpa/Paolo Giandotti

Update

Ukrainischer Präsident in Rom: Italien sichert Selenskyj Unterstützung zu

Der ukrainische Präsident Selenskyj ist zu einem Besuch in Rom eingetroffen. Dort will er um weitere Unterstützung für den Krieg gegen Russland werben. Auch eine Audienz beim Papst ist geplant.

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Wolodymyr Selenskyj ist bei seinem Besuch in Italien von Staatspräsident Sergio Mattarella empfangen worden. Der ukrainische Präsident fuhr am Samstag kurz nach 12.00 Uhr am Quirinalspalast in Rom vor, wo ihn Mattarella im Innenhof begrüßte. Nachdem die Hymnen der zwei Staaten gespielt worden waren, gingen die Politiker in das Gebäude für ein privates Gespräch. Italien sagte dem Selenskyj bei einem dort wohl volle Unterstützung zu. Dabei gehe es um militärische, finanzielle und humanitäre Hilfe sowie kurz- und langfristige Wiederaufbauhilfe, heißt es aus dem Umfeld des Büros von Mattarella.

Mattarella hatte sich stets solidarisch gezeigt mit der Ukraine in deren Abwehrkampf gegen die russischen Angreifer. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will bei einem Besuch in Italien um weitere Unterstützung bei der Abwehr des russischen Angriffs werben.

Bei einer Audienz bei Papst Franziskus dürfte es vor allem um Wege zu Frieden gehen. Selenskyj schrieb bei Twitter von einem „wichtigen Besuch, um den Sieg der Ukraine zu erreichen“.

Der Politiker landete am Vormittag auf dem Flughafen Rom-Ciampino. Dort wurde er von Außenminister Antonio Tajani empfangen, wie dieser bestätigte und ein Foto von sich und Selenskyj twitterte.

Im Anschluss fuhr der ukrainische Präsident mit einem großen Wagenkonvoi in die Innenstadt in ein Hotel, ehe seine Termine anstanden.

Selenskyj war von einem italienischen Regierungsflugzeug vom südostpolnischen Flughafen in Rzeszow nahe der ukrainischen Grenze nach Rom gebracht worden. Bei der Landung in Ciampino waren zudem italienische Kampfjets in der Luft, wie auf Aufnahmen zu sehen war.

Reist Selenskyj anschließend weiter nach Deutschland?

Offen blieb zunächst, ob Selenskyj von Italien nach Deutschland weiterreisen wird. Über eine Reise in die Bundesrepublik wurde zuletzt spekuliert, eine offizielle Bestätigung gab es bislang nicht. Berlin bereitete sich aber mit hohen Sicherheitsmaßnahmen auf einen Politikerbesuch vor.

Neben Tajani waren auch der ukrainische Botschafter in Italien, Jaroslaw Melnyk, sowie der italienische Botschafter in der Ukraine, Pier Francesco Zazo, am Flughafen, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete. Begleitet wird Selenskyj während seines Besuchs zudem vom Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, wie dieser twitterte. Der Besuch sei „wichtig für unseren Sieg“, schrieb er.

Menschen mit ukrainischen Fahnen versammeln sich in der Innenstadt auf der Piazza Barberini und warten auf die Ankunft des ukrainischen Präsidenten Selenskyj.

© dpa/Mauro Scrobogna

Selenskyj ist erstmals in Italien seit dem russischen Angriff auf sein Land im Februar 2022. Rom traf außerordentliche Sicherheitsmaßnahmen für den Gast. Rund 1500 Polizisten und Sicherheitsleute waren Medienberichten zufolge für einen reibungslosen Ablauf des Staatsbesuchs im Einsatz.

Flughäfen, Bahnhöfe und die U-Bahn wurden demnach besonders kontrolliert. Über der Stadt wurde eine Flugverbotszone auch für Drohnen eingerichtet. Scharfschützen seien überall dort positioniert, wo Selenskyj erwartet wurde.

In Italien lebende Ukrainer versammelten sich auf der bekannten Piazza Barberini im Zentrum Roms. Trotz Regens sangen sie gemeinsam die ukrainische Nationalhymne. „Wir wollen dem Präsidenten sagen, dass wir bei ihm sind“, sagte der Vorsitzende der Christlichen Vereinigung der Ukrainer in Italien, Oles Horodetskyy, im italienischen Fernsehen. Man sei sich sicher, dass die „Ukraine die Invasoren wegschicken wird, um einen gerechten Frieden zu schaffen“.

Der ukrainische Präsident dürfte in Italien um weitere Unterstützung für den Krieg gegen Russland und die angekündigte Gegenoffensive werben. Aus Deutschland erreichten Selenskyj zuvor gute Nachrichten: Die Bundesregierung sagte der Ukraine weitere Waffenlieferungen im Wert von 2,7 Milliarden Euro zu. Unter anderem sollen 20 weitere Marder-Schützenpanzer, 30 Leopard-1-Panzer und 4 Flugabwehrsysteme Iris-T-SLM bereitgestellt werden, wie das Verteidigungsministerium in Berlin mitteilte. (dpa)

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