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ARCHIV - 06.10.2019, Niger, Niamey: Bewaffnete Polizisten sitzen auf einem Toyota-Pickup in der Hauptstadt der Republik Niger. (zu dpa "Anti-IS-Koalition warnt vor Nährboden für Extremisten in Afrika") Foto: Arne Immanuel Bänsch/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Arne Immanuel Bänsch

Warnung der Anti-IS-Koalition: Nährboden für Extremisten in Afrika nimmt zu

Die Anti-IS-Koalition warnt vor einem zunehmenden Nährboden für Extremisten in Afrika. Das 2014 gegründete Bündnis konzentriert sich seit 2021 mit einer eigenen Gruppe auf Afrika.

Die Staaten im Bündnis gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) warnen vor einem zunehmenden Nährboden für Dschihadisten in afrikanischen Staaten. Separatistenbewegungen und der Einsatz privater Militärfirmen sorgten für eine Destabilisierung bestimmter afrikanischer Staaten und schafften Voraussetzungen, die letztlich den IS und andere Terroristen förderten, teilten die Vorsitzländer USA, Italien, Marokko und Niger am Donnerstagabend nach einem Treffen von 38 Staaten in Nigers Hauptstadt Niamey mit. Das 2014 gegründete Bündnis konzentriert sich seit 2021 mit einer eigenen Gruppe auf Afrika, um der Bedrohung durch den IS dort zu begegnen.

Die Staaten vereinbarten unter anderem, die Sicherheit der Grenzen zu stärken, biometrische Daten von Terroristen und Terrorverdächtigen zu sammeln und gegen deren Propaganda und Finanzierung vorzugehen, wie es weiter hieß.

Untergruppen des IS sind in Afrika in mehreren Regionen aktiv. Mitglieder des IS in Westafrika (ISWAP) verüben im Norden Nigerias, im Tschad und in Kamerun Anschläge. Auch in der Sahelzone südlich der Sahara haben Milizen dem IS ihre Treue geschworen. In Burkina Faso, Mali und Niger kommt es immer wieder zu Angriffen. Auch mit den IS-Ablegern verfeindete Dschihadisten sind zunehmend dort aktiv. Nach Angaben der US-Denkfabrik Africa Center for Strategic Studies starben 2022 insgesamt mehr als 19 000 Menschen in Afrika durch Angriffe von Islamisten, davon mit rund 8000 die meisten in der Sahelzone.

Zunehmend geraten auch die Küstenstaaten in Westafrika ins Visier der Islamisten. Eine jährliche Spezialkräfteübung der USA findet derzeit in Ghana und der Elfenbeinküste statt. Rund 1300 Einsatzkräfte aus 30 Staaten nehmen nach US-Angaben an der zweiwöchigen Übung teil.

Partnerstaaten sollten darin gestärkt werden, grenzübergreifend gegen gewaltbereite Extremisten vorzugehen und dabei Menschenrechte zu achten und bei Zivilisten Vertrauen aufzubauen, erklärte die für Afrika zuständige Kommandozentrale des US-Militärs (Africom). (dpa)

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