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Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew

© dpa/Kay Nietfeld

Tagesspiegel Plus

Vitali Klitschko im Interview: „Ich bin ständig auf Beerdigungen“

Seine Kinder habe er schon ein Jahr nicht mehr gesehen, sagt der Bürgermeister von Kiew. Ein Gespräch über ein Treffen mit Putin, deutsche Friedensdemos und den Preis des Krieges.

Herr Klitschko, vor einem Jahr beschrieben Sie die Situation in Kiew folgendermaßen: „Die Stadt ist leer. Wenn auf der Straße Fußgänger zu sehen sind, schauen sie ängstlich nach links und rechts. An den Kreuzungen gibt es Blockadeposten mit Betonplatten und Leute in Militäruniform und mit Maschinengewehren. Ständig hören wir starke Explosionen, dazwischen Sirenen, Tag und Nacht.“ Wie sieht es heute, nach mehr als einem Jahr Krieg, in Ihrer Stadt aus?
Momentan kann man fast den Eindruck haben, es herrsche Frieden. Der Frühling kommt, auf den Straßen sind viele Leute unterwegs. Im März des vergangenen Jahres waren nur eine Million Menschen geblieben, jetzt leben wieder 3,6 Millionen in Kiew. Auf den Straßen ist Stau, die Cafés und Restaurants haben geöffnet. Aber man darf nicht vergessen, dass ein paar hundert Kilometer im Osten und Süden eine Schlacht tobt.

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