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Japaner gedenken der Opfer des 11. März 2011.

© Reuters/Issei Kato

Unglück am 11. März 2011: Japan gedenkt Opfer der Atomkatastrophe von Fukushima

Etwa 18.500 Menschen waren infolge des Tsunamis, der zur Kernschmelze führte, gestorben. Die Rückkehr zur Atomkraft ist zwölf Jahre danach immer weniger umstritten.

Zwölf Jahre nach dem verheerenden Tsunami und der Atomkatastrophe von Fukushima hat Japan der Opfer des Unglücks gedacht. Am Samstag erinnerten zahlreiche Menschen an den Gräbern ihrer Angehörigen an den Moment, als am 11. März 2011 ein Beben der Stärke 9,0 die Nordostküste Japans erschütterte.

„Es ist jetzt zwölf Jahre her“, sagte die 73-jährige Fumiko Sugawara aus der vom Tsunami zerstörten Küstenstadt Kesennuma am Grab ihres Mannes und anderer Familienmitglieder, wie im Fernsehsender NHK zu sehen war. „Wir haben überlebt, also passt bitte auf uns auf“, bat sie die Verstorbenen in einem Gebet.

Auch das am Meer gelegene Akw Fukushima war kurz nach dem Erdbeben von einer fast 15 Meter hohen Tsunami-Welle getroffen worden. Das Kühlsystem des Kraftwerks fiel aus, in drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze. Es war das schlimmste Atomunglück seit der Tschernobyl-Katastrophe von 1986.

Infolge des Bebens und des Tsunamis starben etwa 18.500 Menschen. Die Umgebung des zerstörten Atomkraftwerks wurde großflächig radioaktiv verstrahlt, rund 165.000 mussten ihr Zuhause verlassen oder gingen freiwillig. Bis heute sind viele Menschen nicht in ihre Häuser zurückgekehrt.

Noch immer sind die meisten Atomreaktoren in Japan abgeschaltet. Pläne der Regierung, zur Nutzung der Atomkraft zurückzukehren, sind aber immer weniger umstritten. Die weltweite Energiekrise, die durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine ausgelöst wurde, hat auch in Japan für stark steigende Strompreise gesorgt .

Unter dem Eindruck der Energiekrise will die japanische Regierung die Rückkehr zur Atomkraft nun beschleunigen. Ministerpräsident Fumio Kishida hat gefordert, sieben Reaktoren wieder in Betrieb zu nehmen und neue Reaktoren mit verschärften Sicherheitsvorkehrungen zu bauen. Aktuelle Umfragen der Zeitungen „Asahi Shimbun“ und „Yomiuri Shimbun“ zeigen, dass zum ersten Mal seit 2011 eine Mehrheit der Menschen in Japan den Plan unterstützt. (AFP)

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