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Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, spricht mit Viktor Orban, Ministerpräsident von Ungarn, während eines Treffens am runden Tisch im Gebäude des Europäischen Rates am zweiten Tag eines EU-Gipfels.

© dpa/Geert Vanden Wijngaert

Ungarn und Polen blockieren: EU-Gipfel endet ohne Konsens zu Asylpolitik

Ungarn und Polen lehnten einen von den EU-Innenministern ohne ihre Zustimmung beschlossenen Kompromiss ab. Allerdings können die Gesetzgebungsverfahren trotzdem starten.

Beim EU-Gipfel ist den 27 Mitgliedstaaten wegen einer Blockade durch Ungarn und Polen kein Konsens zur europäischen Asylpolitik gelungen. Dies bestätigten mehrere EU-Diplomaten am Freitagnachmittag der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel.

Es werde keine gemeinsame Erklärung zum Thema Migration geben, sondern ein Papier von EU-Ratspräsident Charles Michel. Ein Sprecher Michels gab auf Twitter das Ende des Gipfels bekannt. Bundeskanzler Olaf Scholz kündigte seine Abschlusspressekonferenz an. Polen und Ungarn hatten vorbereitete Texte zur Asylpolitik blockiert.

Sie lehnen einen Anfang Juni von den EU-Innenministern ohne ihre Zustimmung mehrheitlich beschlossenen Kompromiss ab. Die anstehenden Verhandlungen mit dem Europaparlament im laufenden Gesetzgebungsverfahren können zwar trotzdem starten. Dennoch ist die Blockade der beiden Länder von großer Symbolkraft - und könnte andere EU-Vorhaben gefährden.

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban drohte damit, EU-Gelder für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die ukrainischen Streitkräfte zu blockieren. Die Brüsseler Verhandlungen beschrieb er im staatlichen Radio als „Migrationskrieg“ im Sitzungssaal.(dpa)

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