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Mike Pence (l.) und Ron DeSantis

© AFP/Win McNamee

TV-Debatte der US-Republikaner: Konkurrenten sparen mit Kritik an Trump – nur einer nicht

Der ehemalige US-Präsident Trump ließ die TV-Debatte als einziger möglicher republikanischer Präsidentschaftskandidat aus. Trotzdem war er eines der Top-Themen.

Bei der ersten parteiinternen Fernsehdebatte der Republikaner zur US-Präsidentschaftswahl 2024 haben sich die Bewerber einen Schlagabtausch zu Sachfragen geliefert - und Attacken auf ihren populären Kontrahenten Donald Trump weitgehend gemieden.

Das Ziel müsse sein, die Staatsausgaben zu senken, das Land unabhängig von Energieimporten zu machen und den Europäern mehr Finanzhilfe für die Ukraine abzuverlangen, sagte Floridas Gouverneur Ron DeSantis, der laut Umfragen aussichtsreichste unter den acht Bewerbern auf der Bühne. Ex-Präsident Trump, der in diesen Erhebungen das Feld klar anführt, hatte seine Teilnahme an der Debatte am Mittwoch in Milwaukee im Vorfeld abgesagt.

Die meisten Politiker auf der Bühne hielten sich auffällig zurück mit Kritik am früheren Präsidenten, der sich in vier Strafverfahren verantworten muss und am Donnerstag vor Gericht in Georgia erwartet wird.

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Vivek Ramaswamy, ein Unternehmer, der hinter DeSantis auf Rang drei der Umfragen liegt, sagte gar, dass Trump für ihn der beste Präsident des 21. Jahrhunderts gewesen sei. Sollte er selbst ins Weiße Haus einziehen, werde er ihn im Falle einer Verurteilung begnadigen, sagte der 38-Jährige.

Vivek Ramaswamy setzte sich massiv für Donald Trump ein.

© AFP/Kamil Krzaczynski

Vorsichtige Kritik gab es vom früheren Vizepräsidenten Mike Pence, dem einstigen Stellvertreter Trumps, sowie von der früheren UN-Botschafterin Nikki Haley und South Carolinas Senator Tim Scott. Einzig Chris Christie, der mutmaßlich chancenlose Ex-Gouverneur von New Jersey, griff Trump deutlicher an.

Christie sagte mit Blick auf die inzwischen vier Anklagen gegen den Ex-Präsidenten, egal, was jemand von den Justizermittlungen halte: Trumps Verhalten sei unter der Würde des Amtes des Präsidenten der Vereinigten Staaten. „Jemand muss der Normalisierung dieses Verhaltens ein Ende bereiten.“ Aus dem Publikum gab es dafür viele Buhrufe.

Wir müssen der Tatsache ins Gesicht sehen, dass Trump der unbeliebteste Politiker in den USA ist.

Nikki Haley

„Wir müssen der Tatsache ins Gesicht sehen, dass Trump der unbeliebteste Politiker in den USA ist“, sagte die 51-jährige Haley. „So können wir keine Wahl gewinnen.“

Ramaswamy griff Christie für dessen Kritik an Trump scharf an. Der gesamte Wahlkampf des Ex-Gouverneurs basiere auf „Rache und Groll“ gegen Trump. Das Publikum belohnte Ramaswamy dafür mit Jubel.

DeSantis nimmt Trump in Schutz

Andere Bewerber wie Floridas Gouverneur Ron DeSantis und Senator Tim Scott nahmen Trump mit Blick auf die Justizermittlungen teilweise in Schutz. Sie sprachen beide von einer „Instrumentalisierung“ von Justiz und Ermittlungsbehörden.

Zu den weiteren Themen der zweistündigen Debatte zählten Abtreibungsverbote, Russlands Krieg gegen die Ukraine und der Kampf gegen illegale Einwanderung an der Südgrenze der Vereinigten Staaten zu Mexiko.

Wer Präsidentschaftskandidat der Republikaner werden will, muss sich zunächst in Vorwahlen in den einzelnen Bundesstaaten durchsetzen. Bei den Republikanern werden als Erstes die Wähler in Iowa am 15. Januar über ihren bevorzugten Bewerber entscheiden.

In den USA wird am 5. November 2024 ein neuer Präsident gewählt. Für die Demokraten will Amtsinhaber Joe Biden erneut antreten. (dpa, AFP)

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