zum Hauptinhalt
Ein Fahrzeug lädt Mais auf dem Bauernhof Roksana-K in der Ukraine ab.

© dpa/---

Streit um ukrainische Getreideexporte: Polens Präsident Duda sagt Hilfe bei Transport in Drittstaaten zu

Nach internationaler Kritik an der polnischen Regierung in der Eskalation des Streits um Getreideexporte will der Präsident die Lage entschärfen – verteidigt aber Einschränkungen.

Polen ist nach Darstellung von Präsident Andrzej Duda weiter bereit, beim Export von Getreide aus der Ukraine in Drittländer zu helfen. Er sei absolut der Meinung, dass alles getan werden müsse, damit die Transittransporte so umfangreich wie möglich sind, sagte der nationalkonservative Politiker am Sonntag im Fernsehsender TVP1. Das Getreide könne über spezielle Korridore dorthin gebracht werden, wo es wirklich benötigt werde, nämlich in die ärmsten Länder der Welt.

Zugleich verteidigte Duda die jüngste Entscheidung, das Verkaufsverbot für ukrainisches Getreide auf dem polnischen Markt aufrechtzuerhalten, als richtig. Die Regierung in Warschau habe radikale Entscheidungen treffen müssen, um die polnischen Landwirte zu unterstützen und den heimischen Agrarmarkt zu verteidigen.

Die EU-Kommission hatte hingegen beschlossen, ihre Handelseinschränkungen auslaufen zu lassen. Das füge den Nachbarstaaten der Ukraine Schaden zu, kritisierte Duda.

Zuletzt war es rund um die ukrainischen Getreideimporte zu Zerwürfnissen zwischen Polen und der Ukraine gekommen. Die Staats- und Regierungschefs beider Länder machten sich gegenseitig schwere Vorwürfe.

Warschau erklärte, man werde seine Waffenlieferungen an die Ukraine auf bereits abgeschlossene Verträge beschränken und verbat sich „Beleidigungen“ aus Kiew. In Polen ist derzeit Wahlkampf. Die nationalkonservative Regierung bemüht sich, durch den Schutz der einheimischen Bauern Punkte zu sammeln.

Am Samstag versuchte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, die Wogen zu glätten. Die Herausforderungen auf dem gemeinsamen Weg seien nichts im Vergleich zur Stärke, die zwischen den beiden Völkern herrsche, sagte Selenskyj bei einem Zwischenstopp im polnischen Lublin. Gleichzeitig dankte er der Bevölkerung des Nato- und EU-Landes für die Unterstützung des ukrainischen Abwehrkampfes gegen die russische Invasion. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false