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UN-Generalsekretär Antonio Guterres

© Imago/Xie E

Update

Streit auf Weltklimakonferenz: UN-Chef Guterres sieht Klima wegen fossiler Energie „im Zusammenbruch“

António Guterres betont, dass eine Abkehr von Kohle, Öl und Gas alternativlos sei. Zuvor hatte Bundesaußenministerin Baerbock die Klimapolitik von Fossil-Staaten kritisiert.

| Update:

UN-Generalsekretär António Guterres hat sich in den Streit bei der Weltklimakonferenz in Dubai über eine weltweite Abkehr von fossilen Energien eingeschaltet. „Trotz Versprechungen und Verpflichtungen befindet sich unser Klima im Zusammenbruch“, sagte Guterres am Sonntag beim Doha Forum in der katarischen Hauptstadt. „Die Emissionen sind auf einem Allzeithoch und fossile Energien sind weiterhin ihr Hauptgrund.“

Der UN-Generalsekretär hob hervor, dass es gute Alternativen zu Kohle, Öl und Gas gebe: „Erneuerbare Energie ist billig, sauber und unendlich.“ Energiequellen wie Wind und Sonne könnten „den wachsenden Energiebedarf der Welt decken, ohne unsere Umwelt zu vergiften und unseren Planeten zu ersticken“.

Guterres rief Öl- und Gaskonzerne und „deren Unterstützer“ auf, „ihre enormen Ressourcen zu nutzen, um die Revolution der Erneuerbaren anzuführen“. An die Verhandler in Dubai richtete er die Aufforderung, sich auf „tiefgreifende Emissionsminderungen im Einklang mit der 1,5-Grad-Grenze zu verständigen“. Dies sei „der einzige Weg nicht nur zu Klima-Nachhaltigkeit, sondern auch zu wirtschaftlicher Nachhaltigkeit“.

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Baerbock beklagt Widerstand

Am Samstag hatte sich bereits Bundesaußenministerin Annalena Baerbock dazu geäußert und nach wie vor viel Widerstand bei Ländern, die auf Brennstoffe wie Öl und Gas setzen, beklagt.

Es gehe darum, „den Weg aus der fossilen Welt“ zu beschreiben, sagte die Grünen-Politikerin am Samstag bei der Weltklimakonferenz in Dubai. „Das ist alles andere als einfach. Das ist nach wie vor ein dickes Brett, weil es immer noch diejenigen gibt, die ihre Machtpolitik aus der Vergangenheit auch in die Zukunft führen wollen, auch mit machtpolitischen fossilen Instrumenten.“

Außenministerin Annalena Baerbock bei der COP28 in Dubai
Außenministerin Annalena Baerbock bei der COP28 in Dubai

© imago/photothek/IMAGO/Sebastian Rau

Deshalb werde Schwerpunkt ihrer Arbeit sein, bei den Ländern für mehr Klimaschutz zu werben, deren Reichtum auf fossilen Brennstoffen beruht, kündigte Baerbock an.

Es gebe in Dubai eine „Allianz des Machens“ über Regionen und Kontinente hinweg. Industriestaaten wie Deutschland hätten gezeigt, dass Klimaschutz „auch zum Erhalt und zur Stärkung des industriellen Standortes beitragen kann“.

Der Fonds zum Ausgleich von Klimaschäden in armen Staaten habe eine „Grundlage des Vertrauens“ geschaffen, sagte Baerbock. Deutschland und die Vereinigten Arabischen Emirate hatten zum Konferenzstart 200 Millionen US-Dollar zugesagt.

Insgesamt kamen bis Anfang der Woche einem Experten-Blog der Umweltorganisation NRDC zufolge 656 Millionen US-Dollar zusammen. Die Schäden, die schon aktuell durch klimabedingte Extremwetterereignisse entstehen, werden um ein Vielfaches höher geschätzt.

Klimastaatssekretärin Jennifer Morgan erklärte: „Wir treten nun in die kritische Phase der Verhandlungen ein.“ Sie gestand: „Ich bin besorgt, dass sich nicht alle konstruktiv einbringen.“ (AFP, dpa)

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