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RUSSIA, ST PETERSBURG - JULY 23, 2023: Belarus President Alexander Lukashenko L shakes hands with his Russian counterpart Vladimir Putin during a meeting at the Konstantinovsky Palace. Alexander Demianchuk/TASS PUBLICATIONxINxGERxAUTxONLY 60617134

© imago/ITAR-TASS/IMAGO/Alexander Demianchuk

Update

Bei Treffen mit Putin: Dann spricht Lukaschenko auf einmal von einem Söldner-„Ausflug nach Warschau“

Beim Treffen mit Wladimir Putin geht Alexander Lukaschenko auf die Wagner-Söldner in Belarus ein. Die hätten seinen Angaben zufolge einen Angriff auf die polnische Hauptstadt Warschau in Erwägung gezogen.

Erstmals seit dem Aufstand der Söldnertruppe Wagner hat Russlands Präsident Wladimir Putin den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko getroffen. Bei dem Treffen in der Nähe der russischen Stadt Sankt Petersburg äußerte sich Lukaschenko über Soldaten der russischen Privatarmee Wagner, die nach einem gescheiterten Aufstand gegen Moskau nach Belarus umgesiedelt wurden.

„Die Wagner-Leute haben angefangen, uns anzustrengen“, sagte er. Die Söldner hätten einen „Ausflug nach Warschau und nach Rzeszów machen“ wollen, fügte er hinzu.

Beides sind Städte in Polen. Lukaschenko versicherte, die Söldner blieben weiter in zentralen Gebieten von Belarus stationiert. Polens Regierung hatte sich zuvor schon besorgt geäußert, dass sich die russischen Kämpfer nun im Nachbarland aufhalten. Deshalb sollen polnische Truppen in Richtung der Grenze zu Belarus verlegt werden.

Bereits am Samstag hatte Polen den russischen Botschafter ins Außenministerium in Warschau einbestellt. Die Einberufung des russischen Botschafters sei nach „provokativen Äußerungen Putins sowie Drohungen und anderen unfreundlichen Handlungen der Russischen Föderation gegenüber Polen und unseren Verbündeten“ erfolgt, erklärte Vizeaußenminister Pawel Jablonski.

Die Grenzen zwischen den Ländern seien „absolut unantastbar und Polen ist gegen jegliche Revision“ dieser Grenzen.

Putin hatte Polen am Freitag bezichtigt, „revanchistische Pläne“ zu haben und Gebiete in der Westukraine zurückerobern zu wollen – eine Behauptung, die von den russischen Behörden immer wieder erhoben wird. Während einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats hielt Putin außerdem daran fest, dass die westlichen Regionen des heutigen Polens „ein Geschenk Stalins“ an die Polen nach dem Zweiten Weltkrieg gewesen seien.

Am Freitagabend hatte der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki Putin im Kurzbotschaftendienst Twitter entgegnet, dass „Stalin ein Kriegsverbrecher war, der für den Tod von Hunderttausenden von Polen“ während und nach dem Zweiten Weltkrieg verantwortlich gewesen sei. (dpa, AFP)

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