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RUSSIA, MOSCOW - JULY 13, 2023: Russia's President Vladimir Putin talks to journalists about the grain deal after a plenary session of the Future Technologies Forum "Computing and Communication. The Quantum World" at Moscow's World Trade Centre. Alexander Kazakov/Russian Presidential Press and Information Office/TASS / action press

© action press/Казаков Александр

Putin berichtet von Angebot an Wagner-Söldner: Die Kommandeure nickten, doch Prigoschin lehnte ab

Wladimir Putin schildert gegenüber der russischen Zeitung „Kommersant“ seine Version des Gesprächs mit Söldner-Chef Prigoschin. Ein Angebot zum Weiterkämpfen in der Ukraine lehnte der offenbar ab.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach eigenen Angaben den Söldnern der Privatarmee Wagner nach ihrer Revolte gegen die Militärführung angeboten, in der Ukraine weiter unter eigenem Kommando zu kämpfen. 35 Kommandeure wären neben Chef Jewgeni Prigoschin bei dem Gespräch anwesend gewesen.

„Viele haben genickt, als ich das sagte“, beschrieb Putin in der Tageszeitung „Kommersant“ das Treffen im Kreml mit der Privatarmee. Der Söldner-Chef habe das Angebot aber abgelehnt. „Und Prigoschin, der vorne saß und (ihr Nicken) nicht sah, sagte, nachdem er zugehört hatte: ‚Nein, die Männer sind mit so einer Entscheidung nicht einverstanden‘“, wird Putin zitiert.

Der Kremlchef gestand nun indirekt auch ein, dass die russische Führung im Krieg gegen die Ukraine bewusst auf eine illegale Organisation gesetzt habe. „Nun, das PMC „Wagner“ gibt es nicht“, soll Putin laut dem Bericht im Interview gerufen haben.

Wenn es keine Gesetze gebe, gebe es auch keine PMC, so der russische Präsident weiter. „Wir haben kein Gesetz über private Militärorganisationen ... Die Gruppe gibt es zwar, aber juristisch existiert sie nicht“, sagte Putin der Zeitung. Er sagt auch, es sei Sache des russischen Parlaments und der Regierung, einen rechtlichen Rahmen für Privatarmeen zu diskutieren.

Die Söldnertruppe Wagner kämpfte monatelang an der Seite regulärer Moskauer Truppen in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Ende Juni ließ Prigoschin aber nach einem angeblichen Angriff russischer Truppen auf Wagner-Lager die Stadt Rostow am Don besetzen und schickte Militärkolonnen Richtung Moskau. Putin sprach damals von „Verrat“. Kurz vor Moskau befahl Prigoschin nach Verhandlungen mit dem Kreml den Rückzug.

Pentagon: Wagner-Kämpfer derzeit nicht nennenswert an Kämpfen in der Ukraine beteiligt

Nach Erkenntnissen des US-Verteidigungsministeriums sind Wagner-Söldner derzeit nicht nennenswert an Kampfhandlungen in der Ukraine beteiligt.

„In diesem Stadium sehen wir keine Wagner-Truppen, die sich in bedeutendem Ausmaß an Kampfeinsätzen in der Ukraine beteiligen“, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder am Donnerstag vor Journalisten. Die USA hätten festgestellt, dass sich „die Mehrheit“ der Wagner-Kämpfer immer noch in russisch besetzten Gebieten der Ukraine aufhalte. (Tsp,dpa, Reuters)

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