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Der Gründer der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin (Archivbild)

© dpa/AP/Prigozhin Press Service/Uncredited

Nach dem Wagner-Aufstand: Prigoschin soll sich selbst als „verrückt“ bezeichnet haben

Nach dem gescheiterten Aufstand der Wagner-Söldner stimmt Prigoschin versöhnlichere Töne an. Unklar ist, ob er mit solchen Aussagen seinen eigenen Kopf retten will.

Nach dem gescheiterten Aufstand gegen Moskau soll sich der Gründer der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, gegenüber Untergebenen als „verrückt“ bezeichnet haben. Das berichtet das russische Exilmedium „Meduza“ unter Berufung auf ein Porträt des einflussreichen Unternehmens auf dem unabhängigen Nachrichtenportal „Proekt“.

„Ich bin verrückt geworden“, soll Prigoschin demnach gesagt haben. „Proekt“ soll für das Porträt mit mehreren Bekannten und Mitarbeitern des Söldnerchefs gesprochen haben. Sie führen den Aufstand auf die „impulsive Natur“ Prigoschins zurück, schreibt „Meduza“.

Prigoschin hatte bereits während des Aufstandes seiner Privatarmee versucht, die Ereignisse herunterzuspielen. Unklar ist, ob das Zitat Teil dieser Erzählung ist. Der ukrainische Militärgeheimdienst rechnet mit der Ermordung des Aufwieglers durch Moskau.

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Wagner-Söldner rückten auf Moskau vor

Die Wagner-Armee hatte in Russlands seit mehr als 16 Monaten laufendem Angriffskrieg gegen die Ukraine immer wieder Gebiete erobert, darunter die Stadt Bachmut. Im vergangenen Monat zettelte Prigoschin dann jedoch einen Aufstand gegen Moskau an, den er 200 Kilometer vor der Hauptstadt abbrach.

Die Rebellion beendete Prigoschin, der unter anderem die südrussische Stadt Rostow am Don besetzt hatte, nach nicht einmal 24 Stunden am 24. Juni auf Vermittlung des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko hin. Im Gegenzug bekam er mit seinen Leuten Straffreiheit zugesichert.

Ein weiteres angebliches Detail des Aufstandes machte der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters öffentlich. Die Söldner sollen bis zu den Toren einer russischen Militärbasis vorgerückt sein, in der Atomwaffen lagern. Unabhängig überprüfen lässt sich die Aussage allerdings nicht.

Wenige Tage später trafen sich Prigoschin und Dutzende seiner Wagner-Kommandeure mit Präsident Wladimir Putin. Zu den Ergebnissen machte der Kreml keine Angaben. Während des Aufstands hatte Putin noch von „Verrat“ gesprochen. Inzwischen sollen die Söldner entwaffnet worden sein. (Tsp mit dpa)

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