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Nikki Haley und Donald Trump 2018, als sie noch seine UN-Botschafterin war.

© AFP/OLIVIER DOULIERY

Nach Rückzug von DeSantis: Trump gegen Haley – alles hängt nun von New Hampshire ab

Rechtzeitig zur Vorwahl in New Hampshire wird die Kandidatenkür bei den US-Republikanern zu einem Zweikampf. Das freut „Lady“ Haley, da sie darin ihre einzige Chance gegen den Ex-Präsidenten sieht.

Ein Kommentar von Christoph von Marschall

Plötzlich ging es ganz schnell: Ron DeSantis gibt seine Präsidentschaftsbewerbung auf. Aus einem breiten Feld mit anfangs 13 Kandidaten ist rechtzeitig zur zweiten Vorwahl in New Hampshire an diesem Dienstag ein Zweierrennen bei den Republikanern geworden.

Darauf hatte Nikki Haley schon lange gehofft. Es ist ihre einzige Chance gegen Donald Trump. Die Stimmen der Wähler, die nach einer Alternative zum polternden Ex-Präsidenten suchen, dürfen sich nicht auf mehrere Bewerber verteilen. Sie muss sie auf sich vereinen.

„It’s now one fella and one lady left”, frohlockte die frühere UN-Botschafterin in der Nacht zu Montag. „May the best woman win.”

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Alles hängt nun an New Hampshire

Trump gegen eine Lady, die nun hofft, dass die konservativen Frauen und alle Trump-Gegner auf sie setzen: Gibt ihr das eine realistische Chance?

Donald Trump bleibt der haushohe Favorit. Er dominiert die Republikanische Partei. In Iowa gewann er 51 Prozent – mehr als alle Konkurrenten zusammen. In den nun folgenden Vorwahlen in New Hampshire, Nevada und Haleys Heimatstaat South Carolina, wo sie eine erfolgreiche Gouverneurin war, liegt er im Schnitt der Umfragen vorn.

Aber falls überhaupt eine Aussicht besteht, Trumps Durchmarsch zu verhindern und den Kampf um die Nominierung der Republikaner offen zu gestalten, liegen die Voraussetzungen jetzt vor.

Alles hängt von New Hampshire ab. Dort muss Haley nun gewinnen, um ihre Außenseiterchance zu wahren. Nur bei einem Sieg kann sie auf eine neue Dynamik hoffen, die sie zu einer ernsthaften Herausforderin macht.

Die Konkurrenz hat nach und nach aufgegeben: Ex-Vizepräsident Mike Pence, die Ex-Gouverneure Chris Christie (New Jersey) und Asa Hutchinson (Arkansas), der einzige afroamerikanische Senator, Tim Scott, und der indischstämmige Tech-Unternehmer Vivek Ramaswamy ...

Zum Großteil haben sie ihren Anhängern empfohlen, für Trump zu stimmen – auch in der Hoffnung auf ein hohes Amt, falls er erneut Präsident wird. Das muss Haley nicht beirren.

Offenes Wahlverfahren kommt Haley zugute

Haley hat nun die bestmöglichen Voraussetzungen für eine Überraschung. New Hampshire ist ein Staat, in dem die Favoriten schon oft gestolpert sind. Die Vorwahl wird dort zudem als offene Primary abgehalten.

Auch die nicht parteigebundenen Wähler dürfen abstimmen, nicht nur eingetragene Anhänger der Republikaner. Das kommt Haley zugute.

Sollte Trump allerdings auch New Hampshire gewinnen, ist die Zuspitzung auf einen Zweikampf ebenso schnell vorbei, wie sie eingetreten ist.

Dann würden die folgenden Vorwahlen zu einem Krönungszug für Trump. Und er hätte sich die Nominierung früher gesichert als je zuvor ein Kandidat in der jüngeren Geschichte der USA.

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