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Auslöser der Proteste im Herbst 2022 war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini im Herbst 2022.

© AFP/OZAN KOSE

Nach Protesten zum Tode verurteilt: Demonstrant stirbt in iranischer Haft

Nach Angaben der Gefängnisleitung soll Dschawad Ruhi einen Krampfanfall erlitten haben. Immer wieder werfen Menschenrechtler der Justiz vor, Gefangene zu foltern.

Iran ist ein zum Tode verurteilter Demonstrant in der Haft ums Leben gekommen. Nach Darstellung der Gefängnisleitung soll Dschawad Ruhi einen Krampfanfall erlitten haben. Er sei zunächst in eine Klinik in der nördlichen Stadt Noschahr verlegt worden, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim am Donnerstag auf X, ehemals Twitter. Dort sei er schließlich verstorben.

Die genauen Umstände des Todes können wie üblich in diesen Fällen nicht unabhängig überprüft werden. Immer wieder hatten Menschenrechtler der iranischen Justiz vorgeworfen, Gefangene zu foltern.

Ruhi war im Januar im Zusammenhang mit den landesweiten Protesten als „Rädelsführer“ von Unruhen zum Tode verurteilt worden. Gemäß islamischer Rechtsauffassung wurde der Mann wegen „Kriegsführung gegen Gott“ und „Korruption auf Erden“ angeklagt. Bisher hat der Iran sieben Todesurteile gegen Demonstranten vollstreckt.

Auslöser der Proteste im Herbst 2022 war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini im Herbst 2022. Sie starb in Polizeigewahrsam, nachdem sie wegen Verstoßes gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden war. Danach entfachten sich die schwersten Proteste seit Jahrzehnten. (dpa)

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