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Demonstrierende fordern Gerechtigkeit für die Polizeiopfer und die festgenommenen „Kamerad:innen“ am 10. Juli in Paris.

© AFP/Julien de Rosa

Nach Protesten in Frankreich: Mehr als 700 Menschen müssen ins Gefängnis

Insgesamt sind laut Justizminister Dupond-Moretti mehr als tausend Menschen verurteilt worden. Die Erschießung eines 17-Jährigen durch einen Polizisten hatte die Proteste losgetreten.

Nach den Unruhen wegen der Erschießung eines 17-Jährigen durch einen Polizisten in Frankreich müssen mehr als 700 Menschen ins Gefängnis. Insgesamt seien mehr als tausend Menschen verurteilt worden, sagte der französische Justizminister Eric Dupond-Moretti am Mittwoch im Radiosender RTL.

Für 742 von ihnen seien Haftstrafen ohne Bewährung verhängt worden. Es sei wichtig gewesen, „entschlossen und systematisch“ zu reagieren und die nationale „Ordnung“ wiederherzustellen, sagte Dupond-Moretti.

Der 17-jährige Nahel M. war im Juni auf dem Fahrersitz eines Autos bei einer Verkehrskontrolle in der Pariser Vorstadt Nanterre erschossen worden. In einem Video war zu sehen, wie zwei Polizisten das Fahrzeug für eine Kontrolle stoppten. Ein Polizist zielte dabei mit seiner Waffe auf den Fahrer und schoss aus nächster Nähe, als das Auto plötzlich beschleunigte.

Danach kam es zu nächtelangen, oft gewaltsamen Protesten im Großraum Paris und in anderen Städten im ganzen Land. Tausende Menschen kamen in Polizeigewahrsam, mehr als 12.000 Fahrzeuge brannten aus, gut 1100 Gebäude und mehr als 200 Polizeiwachen wurden beschädigt. (AFP)

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