Nach Drohungen, sich in die Luft zu sprengen: Polizei in Paris schießt auf verschleierte Frau

Wegen ihres bedrohlichen Verhaltens und angeblicher „Allahu Akbar“-Rufen hat die Polizei in einem Bahnhof in Paris das Feuer auf eine offenbar vollverschleierte Frau eröffnet.

Die Frau sei lebensgefährlich verletzt, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Sie sei in den Bauch getroffen worden und kam in eine Klinik, so der Sender France Info.

Einem Vertreter der Polizei zufolge hatten Zeugen am Morgen telefonisch Alarm geschlagen, weil eine „vollverschleierte Frau“ in einem Vorortzug auf dem Weg in die französische Hauptstadt mehrfach „Allahu Akbar“ gerufen und sich bedrohlich verhalten hätte. Sie habe zudem Todesdrohungen ausgesprochen, teilte die Pariser Staatsanwaltschaft mit.

In der Pariser Station Bibliothèque François Mitterrand sei die Frau schließlich von der Polizei gestellt und die Station evakuiert worden, sagte der Polizeivertreter der Nachrichtenagentur AFP.

Die Staatsanwaltschaft erklärte, die Frau habe sich geweigert, „den Aufforderungen der Polizei Folge zu leisten“ und zudem gedroht, „sich in die Luft zu sprengen“. Anschließend hätten zwei Beamte acht Schüsse abgegeben. Zunächst war von einem Schuss die Rede gewesen. Ein Sprengsatz sei bei ihr nicht gefunden worden.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden zwei Ermittlungsverfahren eingeleitet. Gegen die Frau wird unter anderem wegen „Todesdrohungen und Einschüchterung“ ermittelt. Die für interne Ermittlungen zuständige Aufsichtsbehörde der Polizei (IGPN) nahm ihrerseits Untersuchungen zum Schusswaffengebrauch des Polizisten auf.

In Frankreich gilt seit einem islamistisch motivierten Anschlag auf einen Lehrer in Arras die höchste von drei Terrorwarnstufen, die Sicherheitsvorkehrungen wurden massiv ausgeweitet.

Der Gazakrieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas verstärkt die Angst vor Anschlägen. (AFP, dpa)