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KFOR-Soldaten (vorne) und Kosovo-Polizisten bewachen ein städtisches Gebäude nach den gestrigen Zusammenstößen zwischen ethnischen Serben und Truppen der NATO-geführten KFOR-Friedenstruppe.

© dpa/Dejan Simicevic

Update

Erneute Proteste von Serben: Nato verstärkt nach Ausschreitungen KFOR-Schutztruppe im Kosovo

Zwischen den militanten Serben und der der Nato-geführten Schutztruppe hat es schwere Ausschreitungen gegeben. Nun reagiert die Nato.

| Update:

Nach gewaltsamen Protesten im Norden des Kosovo verstärkt die Nato die internationale Schutztruppe KFOR in dem Balkanland.

Die Stationierung zusätzlicher Nato-Soldaten im Kosovo sei eine Vorsichtsmaßnahme „um sicherzustellen, dass die KFOR über die Fähigkeiten verfügt, die sie zur Aufrechterhaltung der Sicherheit gemäß unseres UN-Sicherheitsratsmandats benötigt“, erklärte der Nato-Kommandeur Stuart B. Munsch am Dienstag am operativen Hauptkommando der Allianz in Italien. Er forderte zudem ein Ende der Gewalt.

Am Montag hatte es schwere Zusammenstößen zwischen militanten Serben und der Schutztruppe KFOR mit rund 80 Verletzten auf beiden Seiten gegeben. Am Dienstagmorgen haben erneut Serben im Norden des Kosovos zu Protesten versammelt.

Demonstranten fanden sich vor den Gemeindeämtern in Zvecan, Leposavic und Zubin Potok ein, die von der Nato-geführten KFOR gesichert werden, berichtete das kosovarische Nachrichtenportal „koha.net“ unter Berufung auf eigene Reporter vor Ort.

Zu den Zusammenstößen war es am Montagnachmittag in Zvecan gekommen, als die KFOR-Truppe eine gewalttätig gewordene Menge unter Einsatz von Tränengas auflöste. Die militanten Serben bewarfen die internationalen Ordnungskräfte mit Brandsätzen, Steinen und Flaschen.

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30 KFOR-Soldaten, unter ihnen 19 Ungarn und 11 Italiener, erlitten Verletzungen, darunter Knochenbrüche und Verbrennungen, teilte die Schutztruppe am Dienstagmorgen in Pristina mit.

„Die KFOR hat (...) auf die unprovozierten Angriffe einer gewalttätigen und gefährlichen Menge reagiert“, hieß es in der Mitteilung. Laut dem Krankenhaus in der nahen Stadt Mitrovica wurden 53 Serben verletzt.

Im fast ausschließlich von Serben bevölkerten Norden des Kosovos richten sich die Proteste der örtlichen Bevölkerung gegen die Einsetzung neuer Bürgermeister, die aus Wahlen im Vormonat hervorgegangen waren und aus albanischen Parteien stammen. Die Wahlen waren von fast allen Serben boykottiert worden.

Der kosovovarische Ministerpräsident Albin Kurti machte das Nachbarland Serbien für die Ausschreitungen verantwortlich.

Bei den Demonstranten im Norden handle es sich zum Großteil um „einen Haufen Extremisten unter Anleitung des offiziellen Belgrads“, sagte er am späten Montagabend nach Angaben seines Amtes in einem Gespräch mit westlichen Botschaftern.

Das heute fast ausschließlich von Albanern bewohnte Kosovo hat 2008 seine Unabhängigkeit erklärt. Serbien will die Eigenstaatlichkeit seiner einstigen Südprovinz nicht anerkennen. (AFP/dpa)

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