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Soldaten einer separaten Brigade der Territorialen Verteidigung aus Dnipro feuern aus einem mobilen Partizan-Raketenwerfer in der Region Saporischschja im Südosten der Ukraine auf russische Stellungen.

© dpa

An der Front in Saporischschja : US-Experten sehen „bedeutende Fortschritte“ der Ukraine

Laut ISW zeigen Aufnahmen, dass die Ukrainer die nördlichen Außenbezirke der Siedlung Robotyne erreicht hätten. Zugleich war von verstärkten russischen Angriffen bei Kupjansk die Rede.

US-Experten haben der ukrainischen Armee Erfolge bei der Gegenoffensive im Gebiet Saporischschja bescheinigt. Ukrainische Truppen hätten am Freitag „taktisch bedeutende Fortschritte“ im Westen Saporischschjas erzielt, schrieb das US-Institut für Kriegsstudien ISW.

Aufnahmen zeigten, dass die Ukrainer die nördlichen Außenbezirke der Siedlung Robotyne erreicht hätten, die rund zehn Kilometer südlich von der Stadt Orichiw liegt. Zugleich war in dem Bericht von verstärkten russischen Angriffen bei Kupjansk im Charkiwer Gebiet die Rede.

Das britische Verteidigungsministerium wiederum berichtete, dass Russland angesichts des ukrainischen Drucks weitere Truppen nach Saporischschja schicke. Die Russen hätten wahrscheinlich Luftlandetruppen aus der Region Cherson in die Gegend um Orichiw verlegt, teilte das Ministerium in seinem regelmäßigen Geheimdienst-Update mit.

Möglich sei, dass die Ankunft dieser Truppen letztlich erlaube, Teile zweier Motorschützenregimenter an der Front zur Ruhe und Erholung zurückzuziehen, schrieben die Briten. Die Verlegung schwäche Russland jedoch in der Nähe des Ostufers des Flusses Dnipro, wo es zunehmend von ukrainischen Amphibienangriffen bedrängt werde.

In der Oblast Saporischschja war bei einem russischen Angriff auf die Stadt Orichiw zuletzt nach Angaben der ukrainischen Regierung ein Polizist getötet worden. Zwölf Menschen seien zudem verletzt worden, teilte Innenminister Ihor Klymenko auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit.

Unter den Verletzten seien vier Polizisten. Die russischen Truppen hätten eine gelenkte Fliegerbombe eingesetzt. Am Donnerstag hatte es zudem einen Raketenangriff auf ein Hotel in der Großstadt Saporischschja gegeben. Der größte Teil der Oblast Saporischschja im Südosten der Ukraine grenzt direkt an die Frontlinie

Der Krieg hat sich in den vergangenen Wochen in einen langsamen Abnutzungskampf entwickelt, nachdem schnelle und synchronisierte ukrainische Vorstöße verschiedener Teilstreitkräfte zu Beginn der Offensive erfolglos geblieben waren. Mehrere Experten sehen die Offensive in einer entscheidenden Phase angekommen.

„Wenn sich nach zwei Monaten Kampf und Abnutzung die Dynamik auf dem Schlachtfeld in den nächsten Wochen nicht großartig verändert, muss man sich fragen, ob es das war und es bei kleineren Gebietsgewinnen bleibt“, erklärte der Militärexperte Michael Kofman im Interview mit dem Tagesspiegel Ende der Woche. (Tsp/dpa/Reuters)

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