Moskaus Angst vor der Inflation: „Die Bürger werden ausgebremst, damit Putin beim Militär weiter Vollgas geben kann“

Herr Kluge, Ende Februar haben Sie mit Blick auf die auf Hochtouren laufende russische Kriegswirtschaft in einem Gastbeitrag für den Tagesspiegel von einem Strohfeuer geschrieben. Der Trend für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung zeige jedoch eindeutig nach unten. Sehen Sie sich aufgrund der jüngsten Entwicklungen bestätigt?
Nein, das ist eher eine längerfristige Entwicklung. Die Prognosen für das russische Bruttoinlandsprodukt wurden in den letzten Monaten eher weiter nach oben korrigiert. Das liegt daran, dass der Staat mit den Ausgaben für den Krieg die Nachfrage anfacht.