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Mitarbeiterinnen des Roten Kreuzes helfen einem sudanesischen Kind in einen Truck: Mit seiner Familie musste das Kind aus der Darfur Region fliehen.

© Reuters/Zohra Bensemra

Mindestens 435 Kinder getötet: Lage von Kindern verschlechtert sich seit Ausbruch des Konflikts im Sudan

Millionen Kinder sind vor den Kämpfen auf der Flucht, berichtet das Kinderhilfswerk Unicef. Die lebenswichtige Infrastruktur bricht zunehmend zusammen, Tausende sind mangelernährt.

Seit Ausbruch der Gewalt im Sudan vor gut drei Monaten sind nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef mindestens 435 Kinder getötet worden, mindestens 2025 wurden verletzt. Das geht aus einer Mitteilung der Organisation am Montag hervor.

„Die Auswirkungen, die dieser Konflikt in den letzten 100 Tagen auf die Kinder im Sudan hatte, ist unfassbar“, sagte Ted Chaiban, der stellvertretender UNICEF-Exekutivdirektor. Insgesamt habe Unicef bislang Berichte über 2500 Kinderrechtsverletzungen erhalten, die Zahl dürfte tatsächlich jedoch deutlich höher liegen, hieß es in der Mitteilung.

„Jeden Tag werden Kinder getötet, verletzt, entführt und erleben mit, wie Schulen, Krankenhäuser und die lebenswichtige Infrastruktur beschädigt, zerstört oder geplündert werden“, sagte Chaiban, der sich zurzeit im Sudan aufhält.

1,7 Millionen Kinder mussten auf der Flucht vor den Kämpfen ihr Zuhause verlassen. Schon vor dem Krieg lebten 1,9 Millionen Minderjährige mit ihren Familien als Binnenvertriebene in dem Land, in dem Menschen seit Jahrzehnten ähnliche Gewaltspiralen durchmachten, erklärte Unicef. Besonders Kinder auf der Flucht seien Gewalt, Krankheiten und Hunger ausgesetzt.

Laut dem Kinderhilfswerk sind insgesamt knapp 700.000 Jungen und Mädchen akut mangelernährt. Da ein Großteil der Krankenhäuser in den vom Krieg betroffenen Regionen nicht mehr funktionsfähig sind, verpassen tausende Kinder wichtige Impfungen.

In dem nordostafrikanischen Land kämpft die RSF-Miliz des früheren Vizepräsidenten Mohammed Hamdan Daglo - eine aus arabischen Milizen in Darfur hervorgegangene Quasi-Armee mit Zehntausenden Kämpfern - gegen die Streitkräfte unter Staatschef Abdel Fattah al-Burhan. Die Generäle hatten sich gemeinsam an die Macht geputscht, dann aber zerstritten. (dpa)

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