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Flugreisende in Peking

© dpa/Mark Schiefelbein

Update

Keine Visa mehr: China bestraft Südkorea und Japan wegen verhängter Corona-Einreisehürden

In China breitet sich das Coronavirus rasch aus. Mehrere Länder haben deshalb Einreisebeschränkungen verhängt. Peking spricht von Diskriminierung und kündigte nun Gegenmaßnahmen an.

| Update:

China erteilt in Südkorea und Japan keine Visa mehr und reagiert damit auf die von diesen sowie anderen Ländern wegen der gestiegenen Corona-Infektionen verschärften Einreisebestimmungen. Die chinesische Botschaft in Südkorea stoppte am Dienstag nach eigenen Angaben vorerst die Ausstellung von Kurzzeitvisa für Reisende aus Südkorea.

Sollte Südkorea seine „diskriminierenden Einreisebeschränkungen“ aufheben, würden auch die Maßnahmen der Botschaft wieder angepasst, teilte diese mit.

Außenamtssprecher Wang Wenbin sagte am Mittwoch vor der Presse in Peking, einige Länder „ignorieren die Fakten“. Experten hielten Einreiseschranken für unnötig. In China zirkulierten die gleichen Viren wie anderswo in der Welt

Südkoreas Außenministerium erklärte im Gegenzug, die Beschränkungen für Reisende aus China seien objektiv und fußten auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. In Japan berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf die Reisebranche, die chinesische Führung habe den Reisebüros mitgeteilt, es würden keine Visa mehr für Reisende aus Japan ausgestellt.

Die südkoreanischen Behörden fordern von Reisenden aus China, Macau und Hongkong einen negativen Coronatest, der vor Abreise vorliegen muss. Zahlreiche weitere Länder haben wegen der massiven Corona-Welle nach dem abrupten Ende der strengen Pandemie-Beschränkungen in der Volksrepublik ähnliche Maßnahmen angeordnet.

So verlangt Japan, dass Menschen, die direkt aus China kommen, binnen 72 Stunden vor Abreise einen negativen PCR-Test sowie einen negativen Test bei der Ankunft in Japan vorweisen.

China verlangt selbst Tests bei Einreise

Obwohl China selbst ähnliche Tests von allen Einreisenden verlangt, nannte der Sprecher des Außenministeriums in Peking, Wang Wenbin, entsprechende Maßnahmen anderer Länder diskriminierend. „Wir werden Gegenmaßnahmen ergreifen“, sagte er vor der Presse, nannte aber keine Details.

In China verbreitet sich das Coronavirus stark, seit die Regierung nach Massenprotesten von ihrer Null-Covid-Politik abgerückt ist und Anfang Dezember die strikten Beschränkungen und Lockdowns aufgehoben hat. Nach drei Jahren wurden am Sonntag die Grenze zur chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong wieder geöffnet – und das zu Beginn der Reisezeit anlässlich des chinesischen Neujahrsfestes.

Chinesischen Staatsmedien zufolge haben die Corona-Infektionen ihren Höhepunkt bereits überschritten. In der Hauptstadt Peking und in mehreren Provinzen gingen die Neuinfektionen zurück, berichtete die „Health Times“, eine Publikation der „People’s Daily“, der Zeitung der Kommunistischen Partei Chinas. In der Provinz Henan seien 90 Prozent der 100 Millionen Einwohner bereits infiziert gewesen, sagte der Chef des dortigen Zentrums für Krankheitskontrolle und Prävention, Kan Quan. (Reuters)

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