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Fünf Spione sollen in Kiew operiert haben.

© dpa/Efrem Lukatsky

Fünf Beamte festgenommen: Ukraine will russische Spione im Geheimdienst aufgespürt haben

Der ukrainische Geheimdienst SBU berichtet, dass ein „mächtiges Agentennetzwerk“ des russischen Geheimdienstes FSB in der Ukraine operiert habe. Ihnen wird Hochverrat vorgeworfen.

Der ukrainische Geheimdienst SBU hat nach eigenen Angaben ein Agentennetz des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB aufgespürt, zu dem ehemalige und derzeitige Beamte der ukrainischen Geheimdienste gehören. 

Der SBU berichtet in einer Mitteilung, dass ein „mächtiges Agentennetzwerk“ der militärischen Gegenspionage des FSB, das in der Ukraine operiert habe, neutralisiert worden sei. 

Als Ergebnis einer mehrstufigen Spezialoperation in verschiedenen Regionen seien fünf Mitglieder der Gruppe festgenommen worden. Unter ihnen befinden sich demnach ehemalige Beamte des Verteidigungsnachrichtendienstes und des Auslandsnachrichtendienstes der Ukraine sowie ein Offizier eines regionalen SBU-Büros.

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Spione sollten wichtige Energieanlagen identifizieren

Die Angeklagten sollen in Kontakt mit einem FSB-Offizier, der sich derzeit auf der vorübergehend besetzten Krim aufhält, gestanden haben. Die Aufgabe des Agentennetzes habe darin bestanden, Russland Informationen über die Verteidigungskräfte und strategisch wichtige Energieanlagen der Ukraine zu übermitteln. Gegen die fünf Festgenommenen sei Anzeige wegen des Verdachts auf Hochverrat erstattet worden. 

Bereits am Montag war bekannt geworden, dass ein ranghoher Vertreter des SBU wegen des Ausspähens von Enthüllungsjournalisten entlassen worden ist. Wie aus SBU-Kreisen verlautete, wurde der Leiter der Staatsschutzabteilung des Geheimdienstes, Roman Sementschenko, gefeuert. Die Entscheidung sei von der Leitung des Geheimdienstes getroffen und von Präsident Wolodymyr Selenskyj abgesegnet worden.

Für besonders viel Aufsehen sorgte der Fall der für Korruptionsenthüllungen bekannten Plattform Bihus.info. Deren Journalisten fanden Mitte Januar heraus, dass sie über einen längeren Zeitraum heimlich gefilmt und abgehört worden waren. Auch andere Journalisten wurden bespitzelt oder unter Druck gesetzt.

Der Geheimdienst SBU erklärte am Montag, wegen der Überwachung von Bihus.info seien „angemessene personelle Entscheidungen“ getroffen worden. Die Behörde verteidigte ihr Vorgehen zugleich aber. Einige Mitarbeiter der Enthüllungsplattform seien „Kunden von Drogenhändlern“ gewesen. Bihus.info hatte im Januar erklärt, dass einige seiner Mitarbeiter an Silvester „illegale Substanzen“ konsumiert hatten. (mit AFP)

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