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Eine Frau im Iran rückt sich vor einem Sicherheitsmann das Kopftuch zurecht.

© IMAGO/NurPhoto/IMAGO/Morteza Nikoubazl

Frauenrechte im Iran: Mullah-Regime wirft Deutschland „unaufrichtige Sorgen“ vor

Seit Sonntag liegt ein iranisches Mädchen nach einem Zwischenfall mit Sicherheitsleuten im Koma. Außenministerin Baerbock bezeichnete den Vorfall als „unerträglich“. Nun reagiert das Regime.

Das iranische Mullah-Regime kritisiert Deutschland wegen der Haltung der Bundesregierung zu Menschenrechten für Frauen und Mädchen in der Islamischen Republik.

Deutschland, aber auch die USA und Großbritannien, äußerten diesbezüglich „unaufrichtige Sorgen“, schrieb der Sprecher des Außenministeriums in Teheran, Nasser Kanaani, am Donnerstag auf der Plattform X. Er warf den Regierungen der drei Länder „interventionistische und voreingenommene“ Kommentare vor.

Iranisches Mädchen nach Regelverstoß im Koma

Konkret geht es um den Fall eines iranischen Mädchens im Teenager-Alter, die sich nach Angaben prominenter Menschenrechtler seit vergangenen Sonntag in einem Krankenhaus in kritischem Zustand im Koma befindet.

Es ist unerträglich.

Annalena Baerbock, Bundesaußenministerin

Zuvor hatte das Mädchen demnach eine Begegnung mit Sicherheitsleuten in der Metro gehabt, weil sie gegen die Regeln zur Verschleierung verstoßen haben soll. Die Behörden wiesen einen Zusammenhang zurück. Eine Anfrage an das iranische Innenministerium war am Mittwoch unbeantwortet geblieben.

Ebenfalls am Mittwoch meldete sich Bundesaußenministerin Annalena Baerbock in dem Fall zu Wort: „Schon wieder kämpft eine junge Frau in Iran um ihr Leben“, schrieb die Grünen-Politikerin auf X.

„Allein, weil sie in der U-Bahn ihre Haare gezeigt hat. Es ist unerträglich.“ Die Eltern des Mädchens sollten nun die Möglichkeit haben, „am Krankenbett ihrer Tochter zu sein“.

Mitte September war es anlässlich des ersten Todestages von Mahsa Amini erneut zu landesweiten Protesten im Iran gekommen.

Die 22-jährige Kurdin war vor gut einem Jahr in Polizeigewahrsam gestorben, nachdem die sogenannte Sittenpolizei sie festgenommen hatte. Ihr war vorgeworfen worden, die Kleiderordnung nicht befolgt zu haben. Aminis Tod löste monatelange Proteste gegen die radikalislamische Führung aus, die niedergeschlagen wurden. (Reuters)

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