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Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki.

© Reuters/Jonathan Ernst

„Folgen der Politik der offenen Grenzen“: Morawiecki empört über mutmaßliche Vergewaltigung eines Polen in München

Ein 20-jähriger Verdächtiger wurde bereits festgenommen. Der polnische Regierungschef Morawiecki nutzt den Fall, um Stimmung gegen die EU-Migrationspolitik zu machen.

Der Fall eines jungen Polen, der nachts in einer U-Bahnstation in München vergewaltigt worden sein soll, schlägt Wellen in der polnischen Politik. Der Gesandte der deutschen Botschaft wurde ins Außenministerium einbestellt, wie das Ministerium am Mittwoch mitteilte. Ministerpräsident Mateusz Morawiecki forderte die Einbeziehung polnischer Staatsanwälte in die Ermittlungen.

Der 18-jährige Pole hatte sich nach Angaben der Münchner Polizei in der Nacht zum Samstag stark alkoholisiert in einem U-Bahnhof aufgehalten. Dort sei er über die Dauer von etwa einer halben Stunde vergewaltigt worden. In dem Zeitraum seien dort keine U-Bahnen gefahren. Der Täter habe ihm zudem das Handy gestohlen und sei schließlich geflüchtet.

Der 18-Jährige fuhr später nach Hause und erstattete Anzeige. Er konnte sein Handy orten, was die Polizisten zu einem Tatverdächtigen führte. In der Nacht zum Sonntag nahmen die Beamten den 20-jährigen Afghanen fest. Er sitzt in Untersuchungshaft.

In der Mitteilung des polnischen Außenministeriums hieß es, dem Gesandten der deutschen Botschaft sei erläutert worden, dass Deutschland in einer Informationskampagne auf die Gefahr hinweisen müsse, dass auch polnische Staatsbürger Opfer solcher Straftaten werden könnten.

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Polen verlangt Beteiligung polnischer Staatsanwälte

Regierungschef Mateusz Morawiecki nutzte den Fall, um die ablehnende Haltung Warschaus zur EU-Migrationspolitik zu unterstreichen. „Ein junger Pole ist in München Opfer einer Vergewaltigung durch einen Migranten aus Afghanistan geworden. Das sind die Folgen der Politik der offenen Grenzen“, schrieb er am Mittwoch auf der Plattform X, ehemals Twitter. Polen verlange von der deutschen Seite die sofortige Beteiligung polnischer Staatsanwälte.

In Polen wird am 15. Oktober ein neues Parlament gewählt. Die nationalkonservative PiS-Regierung will zeitgleich ein Referendum über den EU-Asylkompromiss und die verpflichtende Aufnahme von Flüchtlingen abhalten. Warschau lehnt den Asylkompromiss ab und will keine Migranten aufnehmen. (dpa)

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