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Überflutungen in der griechischen Region Thessalien.

© action press/Antonis Nikolopoulos

Flut in Griechenland: Zwei weitere Todesopfer geborgen – Zahl der Vermissten unbekannt

Hunderte konnten aus den überfluteten Gebieten gerettet werden. Doch noch immer sind zahlreiche Menschen von Wasser umzingelt. Das Trinkwasser wird knapp. Ein Wettlauf gegen die Zeit.

In den vom Sturmtief „Daniel“ überschwemmten Gebieten Mittelgriechenlands laufen die Rettungsarbeiten auf Hochtouren. Am Donnerstagabend wurden zwei weitere Todesopfer geborgen, wie die Feuerwehr mitteilte. Damit stieg die Zahl der Toten auf sechs. Darüber hinaus wurden bereits Hunderte Menschen aus den überfluteten Gebieten gerettet.

Erstmals konnten Hubschrauber am Donnerstagnachmittag in die völlig überschwemmten Dörfer der Gemeinde Karditsa fliegen, um dort Menschen von Hausdächern zu retten; zuvor war das Unwetter zu stark. Auch das Militär wurde hinzugezogen und drang mit gepanzerten Fahrzeugen in unzugängliche Gegenden vor, wie griechische Medien berichteten.

Das Extrem-Wetter soll spätestens an diesem Freitag vorbei sein, wie Meteorologen prognostizierten - die Schäden sind noch nicht abzusehen.

In den Städten Volos und Larisa war die Situation katastrophal. In Larisa waren nach den tagelangen Regenfällen rund 80 Menschen über 24 Stunden ohne Nahrung und Trinkwasser von den Fluten umzingelt, wie die Zeitung „To Proto Thema“ berichtete. Schließlich sei ein Anwohner mit einem Traktor samt Anhänger gekommen und habe die Menschen in Sicherheit gebracht.

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In der Hafenstadt Volos mit rund 150.000 Einwohner:innen hatten die starken Regenfälle unzählige Tonnen Matsch in die Straßen gespült. Autoverkehr blieb bis auf Weiteres verboten, um den Rettungskräften den Weg frei zu halten und weil Straßen überschwemmt oder weggespült waren.

Strom- und Wasserversorgung waren bis zum Donnerstagabend noch nicht wieder hergestellt. Derweil gingen in den Supermärkten die Trinkwasservorräte zur Neige; Bilder zeigten Schlangen von Menschen, die inmitten der Überschwemmung für ein paar Flaschen Wasser anstanden. Auch bei der Lebensmittelversorgung gebe es zunehmend Probleme, berichtete die Tageszeitung „Kathimerini“.

Während der Rest Griechenlands - und auch der Tourismus dort - kaum betroffen sind, sollen in der Ferienregion Pilion in Thessalien rund 500 Urlaubsfamilien vom Wasser eingeschlossen sein. Das sagte der stellvertretende Bürgermeister von Süd-Pilion, Dimitris Parrisiadis, der „Kathimerini“.

Die Zerstörung sei riesig und die meisten Dörfer noch vom Wasser abgeschnitten. „Ich schätze, dass sich im Süden von Pilion noch rund 500 Familien griechischer und ausländischer Touristen aufhalten und nicht wegkönnen.“

Zur Zahl der Vermissten gab es keine Angaben von Feuerwehr und Polizei. Dies sei nicht möglich, weil man noch gar nicht zu den eingeschlossenen Ortschaften vorgedrungen sei, hieß es. Da die Menschen dort ohne Strom und mittlerweile auch ohne Handy-Akku ausharren und nicht mit der Außenwelt kommunizieren können, ist nicht bekannt, wer vermisst wird. (dpa)

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