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Symbolbild: Ein am 28. Juli 2014 veröffentlichtes Bild zeigt Trümmerteile an der Absturzstelle des Air Algerie-Fluges AH5017 in der Nähe der Stadt Goss, nördlich von Bamako, Mali.

© picture alliance / dpa

Flugzeugabsturz in Mali: Vor allem Wagner-Söldner unter den Opfern

Nach dem Flugzeug-Absturz in Mali mit Wagner-Kämpfern an Bord ist klar: Das Militärflugzeug gehörte der malischen Armee. Es soll „mit Verbündeten“ in Gao im Einsatz gewesen sein.

Beim Absturz eines Flugzeugs in Mali sind mutmaßlich mehrere Menschen getötet worden, darunter vor allem Mitglieder der russischen Söldnergruppe Wagner.

Die bei der Landung abgestürzte Maschine gehörte der malischen Armee, wie ein Militärvertreter am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. Das am Samstag abgestürzte Flugzeug „mit Verbündeten“ sei in Gao im Einsatz gewesen.

Aus dem Umfeld der Rettungskräfte hieß es, dass bei der Ankunft der Überlebenden hauptsächlich russische Wagner-Soldaten gesehen worden seien. Offizielle Informationen über Schäden und Opfer gab es zunächst nicht. Aus dem Umfeld des Flughafens und aus Diplomatenkreisen hieß es jedoch, dass diese hoch sein könnten.

Laut einer Quelle am Flughafen in Gao kehrten Ermittler am Sonntag an den Absturzort zurück. Bereits am Samstagabend waren Verletzte demnach mit einem anderen Flugzeug zu einem unbekannten Ziel transportiert worden.

Warum stürzte das malische Flugzeug ab?

Über die Absturzursache war zunächst nichts bekannt. Ein Vertreter des im Rahmen der UN-Mission Minusma in Mali vertretenen Einsatzkommandos der Bundeswehr erklärte, dass das in Russland hergestelltes Flugzeug vom Typ IL-76 am Samstag möglicherweise über die Landebahn hinausgeschossen sein könnte.

Ein Flughafenbediensteter erklärte, das abgestürzte Flugzeug sei „überladen“ gewesen.

Der Flughafen von Gao wird derzeit sowohl von malischen Soldaten und ihren russischen Verbündeten als auch von der UN-Friedensmission Minusma genutzt.

Militärregierung in Mali arbeitet mit Wagner-Söldnern

Mali ist seit Jahren Schauplatz einer Rebellion islamistischer Extremisten, die 2012 im Norden des Landes begann und später auch auf die Nachbarländer Niger und Burkina Faso übergriff. Seit 2013 sollte die Minusma helfen, das Land zu befrieden und die Zivilbevölkerung zu schützen.

Die 2021 durch einen Putsch an die Macht gelangte Militärregierung in Mali hatte im Juni jedoch den sofortigen Abzug der UN-Mission aus dem westafrikanischen Land gefordert. Hintergrund sind wachsende Spannungen zwischen der Junta und an dem Einsatz beteiligten Ländern.

Die Militärregierung arbeitet verstärkt mit Russland und der Söldnergruppe Wagner zusammen und behindert aus Sicht von beispielsweise Frankreich und Deutschland den UN-Einsatz.

Die Bundesregierung hatte bereits 2022 den Abzug der Bundeswehr aus Mali beschlossen, der bis Ende 2023 erfolgen soll. Derzeit befinden sich noch mehrere hundert Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten in Mali. (AFP)

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