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US-Außenminister Antony Blinken sieht Russland auf absehbare Zeit „erheblich geschwächt“.

© Imago Images/Action Press/Zuma Press Wire/Marina Takimoto

„Eine Lehrstunde im Scheitern“: US-Außenminister Blinken äußert sich abfällig über Putin

Blinken bezeichnet den russischen Angriffskrieg als „strategischen Misserfolg“. Dann sagt der US-Außenminister einen Satz, der wohl den russischen Präsidenten demütigen soll.

Es sind für einen Top-Diplomaten ungewöhnliche Äußerungen: Zunächst wiederholte US-Außenminister Antony Blinken bei einem Besuch in Finnland die Einschätzung, bei dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine handele es sich um einen „strategischen Misserfolg“.

Der aggressive Krieg von Präsident Wladimir Putin habe Russlands militärische, wirtschaftliche und diplomatische Stärke sowie dessen Einfluss auf absehbare Zeit „erheblich geschwächt“, sagte Blinken kurz vor dem Wochenende in Helsinki. Russland stehe heute „weitaus schlechter“ da als vor Beginn seines Angriffskrieges vor mehr als einem Jahr.

Dann sagte Blinken: „Der Kreml behauptete oft, Russland habe die zweitstärkste Armee der Welt. Viele glaubten das. Heute betrachten viele Russlands Militär als das zweitstärkste in der Ukraine.“ Und weiter: „Ihre Ausrüstung, Technologie, Führungsstärke, Truppen, Strategie, Taktik und Moral – eine Lehrstunde im Scheitern.“

Putin wollte Stärke beweisen und offenbarte Schwäche. Wo er spalten wollte, hat er geeint.

Antony Blinken, US-Außenminister

Angesichts der lauter werdenden Forderungen nach Friedensverhandlungen mit Russland im Ukraine-Krieg unterstrich Blinken die entscheidende Bedeutung einer „starken“ Ukraine als Voraussetzung für einen „echten Frieden“.

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Druck auf Biden für Friedensverhandlungen mit Putin dürfte wachsen

Blinken weiter: „Gerade weil wir uns keine Illusionen über Putins Bestrebungen machen, glauben wir, dass die Voraussetzung für eine sinnvolle Diplomatie und einen echten Frieden eine stärkere Ukraine ist, die in der Lage ist, künftige Aggressionen abzuschrecken und abzuwehren“, sagte Blinken mit Blick auf Putin.

In die Stärke der Ukraine zu investieren, gehe nicht auf Kosten der Diplomatie. Sie ebne vielmehr den Weg dafür, sagte Blinken weiter.

Angesichts der Einheit des Westens sei klar: „Putin wollte Stärke beweisen und offenbarte Schwäche. Wo er spalten wollte, hat er geeint.“

Blinken verwies in diesem Zusammenhang auf Russlands massive Verluste an der Front, die verlorenen Wirtschaftsmärkte in Europa sowie den Nato-Zuwachs aufgrund Finnlands Aufnahme in das transatlantische Militärbündnis und dem Aufnahmeantrag Schwedens.

Der Druck auf die USA, ein Ende des Krieges auszuhandeln, dürfte sich im Zuge des US-Präsidentschaftswahlkampfes im kommenden Jahr weiter erhöhen.

Ex-Präsident und Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hatte sich in der Vergangenheit immer wieder anerkennend über Kreml-Chef Putin geäußert und US-Präsident Joe Biden für dessen Waffenlieferungen an die Ukraine kritisiert. Kritikern fortgesetzter Waffenlieferungen hielt Blinken nun entgegen, die USA würden ein „Militär der Zukunft“ für die Ukraine aufbauen.

Seit Beginn des Krieges haben die USA die Ukraine mit Milliardenhilfen unterstützt. Washington ist der wichtigste Waffenlieferant für die Regierung in Kiew. (AFP, dpa)

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