Tagesspiegel Plus
Wo Wasser und Strom reichlich fließen: Die Schweiz zeigt, wie’s geht
Mit Hydrokraft produzieren die Eidgenossen mehr als die Hälfte ihrer Energie. Dabei setzen sie vor allem auf eines: Pragmatismus.
Von Jan Dirk Herbermann
Es ist vier Uhr morgens am Grimselsee im Schweizer Kanton Bern. Nebel liegt auf dem Wasser. Doch an Ruhe und Idylle ist nicht zu denken: Flutlicht strahlt, Hammerschläge durchbrechen die Stille, eine Kreissäge heult auf. Am Haken eines Kranes baumeln Verschalungstafeln. Unaufhörlich wird Beton gemischt. Die Arbeiter der Nachtschicht müssen noch zwei Stunden ran. „Das ist absolut ein Jahrhundertprojekt“, sagt Adrian Deuschle. Es ist jetzt zehn Uhr morgens. Der frühere Polizist und Bergführer Deuschle zeigt Besuchern im Auftrag der Kraftwerke Oberhasli (KWO) die Großbaustelle.
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