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Propaganda der Dschihadisten. Der IS inszenierte sich auf dem Höhepunkt seiner Macht 2015 in Syrien als waffenstarrende Armee. 

© imago/ZUMA Press

Update

Dschihadisten greifen erneut Trüffelsucher an: Mindestens 36 Menschen sterben in Syrien bei mutmaßlichen IS-Angriffen

Nahe Hamas kam es zu zwei IS-Angriffen, unter anderem auf eine Gruppe Trüffelsuchende. Vor Überfällen dieser Art warnten die Behörden eindringlich.

| Update:

In Syrien hat die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) nach Angaben von Aktivisten bei zwei Angriffen mindestens 36 Menschen getötet. Unter den Opfern sind demnach 19 Zivilisten sowie 17 Mitglieder einer regierungstreuen Miliz.

Die Aktivisten und Syriens staatliche Nachrichtenagentur Sana hatten zunächst 26 Tote gemeldet, unter ihnen „Zivilisten und mindestens zehn Regierungsanhänger“. Ob es auch Verletzte gab, war zunächst unklar.

Bei einem weiteren Angriff in Deir Essor im Osten des Landes töteten IS-Anhänger demnach vier Hirten und stahlen deren Schafe.

Die nahe Hama angegriffene Gruppe war den Angaben zufolge in der Wüste auf Trüffelsuche. Zuletzt hatte der IS dort immer wieder Sammler von Wüstentrüffeln angegriffen. Trotz eindringlicher Warnung der Behörden gehen hunderte verarmte Syrer in der riesigen Wüste weiterhin dem riskanten Broterwerb nach.

Mehr als 230 Tote durch IS-Angriffe seit Februar

Die zwischen Februar und April zu sammelnden syrischen Wüstentrüffel gelten als besonders schmackhaft und erzielen im Bürgerkriegsland Syrien hohe Preise - je nach Größe und Qualität bis zu 25 Dollar pro Kilo (rund 23 Euro). Das durchschnittliche Monatseinkommen liegt im vom seit 2011 anhaltenden Bürgerkrieg und westlichen Sanktionen gegen die Regierung von Machthaber Baschar al-Assad schwer getroffenen Syrien bei 18 Dollar.

Nach Angaben der Beobachtungsstelle wurden seit Februar mehr als 230 Menschen bei IS-Angriffen getötet. Die in Großbritannien ansässige Organisation bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk in Syrien. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.

Der IS hatte 2014 große Teile Syriens und des Irak unter seine Kontrolle gebracht, diese Gebiete aber nach und nach wieder verloren. Nachdem eine US-geführte Koalition im März 2019 den IS aus den letzten Bastionen in Syrien vertrieben hatte, zogen sich die meisten verbliebenen IS-Kämpfer in die syrische Wüste zurück. (AFP)

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