Update
Die Erdbebenkatastrophe in Bildern: „Wir hoffen auf noch mehr Wunder“
Auch Tage nach den Erdbeben in der Türkei und in Syrien geben die Helfer die Suche nach Verschütteten nicht auf. Sie wird aber immer mehr zu einem Wettlauf gegen die Zeit.
Von Julia Hoene
| Update:
Drei Tage nach dem verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist die Zahl der Toten allein in der Türkei nochmals um mehrere tausend Opfer gestiegen. Unzählige bangen noch um das Leben von Familienmitgliedern und Freunden. Eindrücke in Bildern – und die neuesten Entwicklungen.
Wo Trauer und Glück nah beieinander liegen:
Die Rettungsarbeiten in beiden Ländern gehen weiter:
Fotos der Zerstörung:
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan zu Besuch im Erdbebengebiet:
Die wichtigsten Nachrichten der vergangenen Stunden zum Erdbeben:
- Die Behörden haben abermals neue Todeszahlen genannt. Drei Tage nach dem verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 16.000 gestiegen. In der Türkei gebe es inzwischen 12.873 bestätigte Todesopfer und 62.937 Verletzte, teilte die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu in der Nacht zu Donnerstag mit. In Syrien sind bei dem Beben 3162 Menschen ums Leben gekommen.
- In der Nacht zu Donnerstag wurde rund 68 Stunden nach den Erdstößen ein Baby aus einem zusammengestürzten Gebäude in der Provinz Hatay gerettet, wie der staatliche Sender TRT World berichtete. Wenige Stunden später sei ein Mann lebend unter den Trümmern desselben Hauses gefunden worden, bei dem es sich wahrscheinlich um den Vater des Kindes handele. Im Zentrum der Stadt Gaziantep wurden am Morgen gar drei weitere Menschen aus dem Schutt einer Wohnhausruine gerettet. Unter den Helfern brach Jubel aus, viele hatten Freudentränen in den Augen. „Wir hoffen auf noch mehr Wunder“, sagte ein Reporter.
- In der Nacht ist die grobe Orientierungsmarke von 72 Stunden überschritten worden, nach deren Ablauf die Überlebenschancen von verschütteten Menschen nur noch als extrem gering eingeschätzt werden. Doch viele Retter und Angehörige wollen das letzte Fünkchen Hoffnung trotzdem nicht aufgeben. „Überlebenden, die unter den Trümmern eingestürzter Gebäude in der Türkei und Syrien eingeschlossen sind, läuft die Zeit davon“, hieß es beim staatlichen türkischen Sender TRT World.
- EU plant nach Erdbeben Geberkonferenz für Syrien und die Türkei: Die EU plant für Anfang März eine Geberkonferenz, um internationale Hilfe zu mobilisieren. Das kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch an. Die beiden Länder „können auf die EU zählen“, schrieb sie bei Twitter.
- In der Türkei ist eine 75-Jährige 60 Stunden nach der Erdbeben-Katastrophe aus den Trümmern befreit worden. Nach sechsstündigen Rettungsarbeiten sei die Frau in der schwer getroffenen Provinz Hatay aus einem eingestürzten Haus befreit worden, berichtete die Onlinezeitung Gazete Duvar.
- Italienische Feuerwehrleute haben in den Trümmern eines eingestürzten Hauses in der Türkei einen jungen Mann lebend entdeckt und gerettet. Der 23-Jährige sei in der Stadt Antakya, die früher Antiochia hieß, lokalisiert worden, wie die Feuerwehr mitteilte. Nach neun Stunden gelang es den Spezialkräften demnach, den Verschütteten aus den Ruinen des Wohnhauses herauszuholen.
- Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Defizite im Krisenmanagement seiner Regierung nach eingeräumt. Bei einem Besuch von zwei besonders von der Katastrophe betroffenen Regionen sagte Erdogan: „Natürlich gibt es Defizite. Die Zustände sieht man ja ganz klar.“ Es sei nicht möglich, „auf so ein Erdbeben vorbereitet zu sein“, fügte er allerdings hinzu.
- Die Lufthansa Cargo plant für Freitag einen ersten Hilfsflug von Frankfurt nach Antalya. Derzeit würden am Flughafen die von türkischen Gemeinden gesendeten Hilfsgüter gesammelt, berichtete eine Unternehmenssprecherin. Aus der ganzen Region seien bereits Dutzende Lastwagenladungen angekündigt. Besonders benötigt würden Babynahrung, Konserven, Hygieneartikel, warme Kleidung und vieles mehr.
- Syrischen Staatsmedien zufolge sind infolge der schweren Erdbeben mehr als 298.000 Menschen gezwungen gewesen, ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen. Die Angaben beziehen sich dabei offenbar auf die syrischen Gebiete, die von der Regierung kontrolliert werden - und nicht diejenigen, die zwar ebenfalls zur Katastrophenregion in Syrien zählen, aber von Rebellen gehalten werden.
- Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Erdbebenopfern in der Türkei und Syrien Hilfe versprochen. „Die Bundesregierung hat den türkischen Behörden unverzüglich Hilfe zugesagt“, sagt er in seiner Regierungserklärung. Man stehe in engem Kontakt mit den UN, um Hilfe auch in das syrische Erdbebengebiet zu bringen. (mit Agenturmaterial)
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