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Jair Bolsonaro, Ex-Präsident von Brasilien

© dpa/Eraldo Peres

Brasiliens Ex-Präsident: Bolsonaro will als Oppositionsführer zurückkehren

Im Interview mit dem „Wall Street Journal“ leugnet der rechte Politiker die Verantwortung für die Ausschreitungen in Brasilia und spricht über seine Pläne.

Der ehemalige brasilianische Präsident Jair Bolsonaro kündigt eine Rückkehr in seine Heimat für März an. In einem Interview mit dem „Wall Street Journal“ sagte er am Dienstag, dass er die politische Opposition in Brasilien anführen wolle. „Die rechte Bewegung ist nicht tot und wird weiterleben“, sagte der 67-Jährige.

Zudem wolle er sich gegen Vorwürfe verteidigen, wonach er demokratiefeindliche Proteste angestachelt haben soll. „Ich war nicht einmal da, und sie wollen es mir anhängen“, sagte der Ex-Präsident. Bolsonaro war zwei Tage vor dem Ende seiner Amtszeit am 1. Januar mit seiner Familie nach Florida geflogen. Auch habe es sich nicht um einen Umsturzversuch gehandelt: „Ein Putsch? Was für ein Putsch? Wo war der Anführer? Wo waren die Truppen, wo waren die Bomben?“

Das oberste Gericht Brasiliens ermittelt gegen Bolsonaro

Der rechte Politiker hatte die Präsidentenwahl gegen den Linken Luiz Inacio Lula da Silva verloren. Bolsonaros Anhänger stürmten am 8. Januar in Brasília den Kongress, das Oberste Gericht sowie den Präsidentenpalast und forderten einen Militärputsch. Das oberste Gericht untersucht unter anderem die „geistige Urheberschaft“ und die Rolle Bolsonaros.

Zum Wahlausgang in Brasilien sagte Bolsonaro nun: „Verlieren ist Teil des Wahlprozesses. Ich sage nicht, dass es Betrug gegeben hat, aber der Prozess war voreingenommen.“ Er wisse noch nicht, ob er erneut zu einer Präsidentenwahl antreten wolle, so der ehemalige Staatschef weiter. Die Rolle sei „viel schwieriger“ als er erwartet habe. (dpa, Reuters)

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