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Litauische Soldaten in Uniform bei einer Militärparade im November vergangenen Jahres. Die baltischen Staaten rüsten sich für den Ernstfall – sie haben entschieden, ihre Verteidigungsanlagen zu verstärken.

© Imago/Zuma Wire

Schutz vor Russland: Baltikum baut Verteidigungsanlagen an Grenzen

Die baltischen Staaten rüsten sich für den Ernstfall: Estland, Lettland und Litauen haben entschieden, neue Verteidigungsanlagen an der Grenze zu Russland und Belarus zu bauen.

Die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen wollen ihre Grenzen zu Russland und Belarus mit Hunderten Bunkern gegen mögliche Angriffe sichern. Das teilten die Verteidigungsminister der drei EU- und Nato-Länder am Freitag mit.

„Russlands Krieg in der Ukraine hat gezeigt, dass neben Ausrüstung, Munition und Personal auch Verteidigungsanlagen nötig sind, um Estland vom ersten Meter an zu verteidigen“, erklärte der estnische Verteidigungsminister Hanno Pevkur. Die drei Länder sehen sich besonders gefährdet gegenüber möglichen Angriffen. Sie wären aufgrund ihrer Lage im Osten der Ostsee für die Nato schwierig zu verteidigen.

Der Bau der Anlagen soll Medienberichten zufolge 2025 beginnen. Zunächst seien etwa 55 Millionen Euro dafür eingeplant. Der Mitteilung zufolge soll ein System aus Bunkern und Versorgungslinien angelegt werden. In Friedenszeiten sollten weder Stacheldraht noch Minen oder Betonklötze zum Stoppen von Panzern an der Grenze gelegt werden. Sie würden aber in der Nähe in Bereitschaft gehalten, hieß es.

Aus Deutschland kommt Unterstützung für das Vorhaben. „Ich befürchte, dass vielen Menschen in Europa der Ernst der Lage nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine auch für die anderen Nachbarstaaten zu Russland nicht klar ist“, sagte Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, dem Tagesspiegel. „Insofern erscheint mir diese vorbeugende Maßnahme als ausgesprochen sinnvoll.“

Unionsfraktionsvize Johann Wadephul (CDU) betonte: „Die baltischen Staaten liegen an der Grenze zum Aggressor Russland und wissen, was Besetzung heißt. Diese Traumata sind durch die russischen Gräueltaten in Butscha verstärkt worden. Deshalb sind sie bei der Zeitenwende konsequent.“

(chz, dpa)

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