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Ein Porträt des russischen Präsidenten Wladimir Putin ist auf einer Seite eines neuen Schulbuchs für Gymnasiasten.

© AFP/Yuri Kadobnov

Ab September an allen russischen Schulen: Neues Geschichtsbuch rechtfertigt Krieg in der Ukraine

Russlands Bildungsminister Sergej Krawzow hat ein Geschichtsbuch vorgestellt, das die Sicht des Staates auf den Krieg in der Ukraine darlegt. Es wurde binnen fünf Monaten verfasst.

Es wurde in Rekordzeit geschrieben und lobt die Armee: Der russische Bildungsminister Sergej Krawzow hat ein neues Geschichtsbuch vorgestellt, das die Sicht des Staates auf den Ukraine-Konflikt darlegt.

Das in „knapp fünf Monaten“ geschriebene Buch ist für Elftklässler und damit für Schüler, die etwa 17 Jahre alt sind, und deckt die Zeit von 1945 bis zum 21. Jahrhundert ab, sagte Krawzow.

„Es ist wichtig, den Schülern die Ziele“ der im Februar 2022 begonnen russischen Militäroperation in der Ukraine zu vermitteln, sagte Krawzow weiter, die darauf abziele, die ehemalige Sowjetrepublik zu „entmilitarisieren“ und zu „entnazifizieren“.

Der russische Bildungsminister Sergej Krawzow bei der Vorstellung eines neuen Schulbuchs für Gymnasiasten über allgemeine Weltgeschichte und russische Geschichte.

© AFP/Yuri Kadobnov

Das Buch lobt das russische Militär, das 2014 auf der Halbinsel Krim den „Frieden gerettet“ habe. Es kritisiert zudem die vom Westen gegen Russland verhängten Sanktionen, die schlimmer als Napoleon seien, der 1812 in Russland einmarschiert war.

Nach unserem Sieg werden wir dieses Buch weiter ergänzen.

 Sergej Krawzow, russischer Bildungsminister

Auf dem Titel des ab dem 1. September in „allen Schulen“ verfügbaren Buches ist die russische Brücke zu sehen, die die annektierte Krim mit dem Festland verbindet. Sie ist ein Symbol für die Herrschaft von Präsident Wladimir Putin und wurde während des Konflikts mehrmals angegriffen. Nach dem Ende der Offensive in der Ukraine, „nach unserem Sieg, werden wir dieses Buch weiter ergänzen“, sagte Krawzow.

Russland hat während seiner Offensive in der Ukraine ein beispielloses Vorgehen gegen Andersdenkende eingeleitet, das sich auch auf Schulen ausgeweitet hat. Im April war ein russisches Mädchen von seinem Vater weggenommen worden, nachdem es in der Schule ein Bild zur Unterstützung der Ukraine gemalt hatte. (AFP)

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