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Eine Frau hält einen Organspendeausweis in der Hand. CSU-Politiker Stephan Pilsinger fordert, die Haltung zur Organspende verpflichtend zu machen.

© dpa/Hendrik Schmidt

„Bezahlen, bis die Eintragung erfolgt ist“: CSU-Politiker fordert zehn Euro Strafe bei fehlender Organspende-Erklärung

Ja, nein, vielleicht? Ob Menschen ihre Organe spenden würden, soll dieses Jahr in einem Register erfasst werden. Ein CSU-Politiker will die Menschen nun mit Sanktionen zur Auskunft bewegen.

Angesichts des Mangels an Spenderorganen in Deutschland schlägt der CSU-Gesundheitspolitiker Stephan Pilsinger eine Verpflichtung vor, die Haltung zur Organspende in das geplante Organspenderegister einzutragen.

„Versicherte, die dieser Aufforderung trotz ausreichender Frist nicht nachkommen, sollten einen zusätzlichen Krankenkassenbeitrag von monatlich 10 Euro bezahlen, bis die Eintragung ins Register erfolgt ist“, so Pilsinger in einem Brief an Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).

Die Einrichtung eines Organspenderegisters war 2020 beschlossen worden. Nach einigen Verzögerungen sollte es voraussichtlich im ersten Quartal 2024 starten. In dem Register soll man Erklärungen zu seiner Spendebereitschaft online speichern können. Alle Bürgerinnen und Bürger sollen mindestens alle zehn Jahre direkt auf das Thema angesprochen werden.

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Kassen sollen Menschen auffordern

Pilsinger schlug vor, dass alle Krankenkassen zukünftig all ihre Versicherten zweimal schriftlich auffordern sollen, ihren Willen zu dokumentieren. Eintragen können soll man neben der Bereitschaft und einem Nein zur Organspende auch „Ich kann mich nicht entscheiden“.

Eine Tattoo-Künstlerin tätowiert zwei Halbkreise und einen ganzen Kreis auf einen Unterarm. Das Motiv wurde für eine Aktion des Münchner Vereins Junge Helden entworfen und soll ein Statement zum Thema Organspenden sein. Zahlreiche Tattoo-Studios in Deutschland bieten das Tattoo kostenlos an.
Eine Tattoo-Künstlerin tätowiert zwei Halbkreise und einen ganzen Kreis auf einen Unterarm. Das Motiv wurde für eine Aktion des Münchner Vereins Junge Helden entworfen und soll ein Statement zum Thema Organspenden sein. Zahlreiche Tattoo-Studios in Deutschland bieten das Tattoo kostenlos an.

© picture alliance/dpa

Pilsinger begründete dies damit, „dass es Menschen gibt, die sich nicht für oder gegen eine Organspende entscheiden können, weil sie die Dimension dieser Entscheidung aus ihrer kognitiven Fähigkeit heraus nicht erfassen können oder weil sie psychisch nicht in der Lage sind, eine selbstbestimmte Entscheidung zu treffen“.

8400 Kranke warten auf Spender-Organe

Eine Eintragung in das Register soll nach den Vorstellungen Pilsingers nicht nur bei den Krankenkassen, sondern auch bei Apotheken, Ärzten und Zahnärzten sowie etwa zu Hause online ermöglicht werden.

Derzeit warten laut Deutscher Stiftung Organtransplantation rund 8400 Menschen in Deutschland auf ein oder mehrere Organe. Im vergangenen Jahr hätten 965 Menschen nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe gespendet, 96 mehr als im Jahr zuvor. (dpa)

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