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Guterres wirft Weltgemeinschaft „erbärmliche“ Antwort auf Klimakatastrophe vor (Archivbild).

© REUTERS/Thomas Mukoya

„Wir rasen auf eine Katastrophe zu“: Guterres fordert Klima-Anstrengungen deutlich zu erhöhen

UN-Generalsekretär Guterres bezeichnet die aktuelle Klimapolitik als „erbärmlich“. Er kritisiert den Mangel an Ehrgeiz und Zusammenarbeit der Länder.

Trotz der drohenden Klimakatastrophe fällt die Antwort der Weltgemeinschaft nach den Worten von UN-Generalsekretär António Guterres „erbärmlich“ aus. „Die aktuelle Klimapolitik führt bis zum Ende des Jahrhunderts zu einer Erderwärmung von 2,8 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter“, sagte Guterres am Donnerstag in New York. Das sei fast zweimal so viel wie das vereinbarte Ziel von 1,5 Grad.

Wir rasen sehenden Auges auf eine Katastrophe zu – mit zu vielen, die auf Wunschdenken, auf unerprobte Technologien und Wunderlösungen setzen. Es ist Zeit, aufzuwachen und aufzustehen“, erklärte der UN-Generalsekretär.

Um das 1,5-Grad-Ziel von Paris zu erreichen, müssten die Anstrengungen an allen Fronten deutlich erhöht werden, so Guterres weiter. Er ging dabei besonders deutlich mit Erdöl-Konzernen ins Gericht. Die Industrie für fossile Brennstoffe sei das „verschmutzte Herz der Klimakrise“ – die Nutzung von Öl, Kohle und Gas müsse enden, forderte er.

Es müsse eine komplette Umwandlung der Industrie hin zu sauberer Energie geben und „weg von einem Produkt, das mit dem Überleben der Menschheit unvereinbar ist“.

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Noch seien die Länder weit davon entfernt, ihre Klimaversprechen einzuhalten, sagte Guterres. „Ich sehe einen Mangel an Ehrgeiz. Ein Mangel an Vertrauen. Ein Mangel an Unterstützung. Mangelnde Zusammenarbeit.“ Die Klimaagenda werde untergraben.

Die internationale Gemeinschaft hatte sich Ende 2015 in Paris darauf verständigt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst aber auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

Investitionen in fossile Energieträger steigen

In Bonn laufen bis zum Wochenende Zwischenverhandlungen für die nächste UN-Klimakonferenz in Dubai, die Ende November beginnt. Umweltschützer hoffen darauf, dass die UN-Klimakonferenz in Dubai ein zügiges Ausdimmen fossiler Energieträger wie Öl und Gas beschließt – doch geht der Trend eher in die Gegenrichtung.

Trotz bedrückender Alarmsignale wie immer mehr Dürren, Waldbrände und Stürme steigen die weltweiten Investitionen in Öl, Gas und Kohle seit Jahren an – auf inzwischen mehr als eine Billion US-Dollar in diesem Jahr, wie die Internationale Energie-Agentur schätzt.

Schon jetzt hat sich die Welt im Vergleich zur vorindustriellen Zeit um etwa 1,1 Grad erwärmt. Die Jahre 2015 bis 2022 waren nach Berechnungen der Weltwetterorganisation WMO die acht wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen in den 1850er Jahren. (AFP/dpa)

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