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 Probealarm auf dem Handy mit Warnnachricht zum bundesweiten Alarmtag um 11 Uhr.

© Simon Adomat/Imago

Warntag 2024: Der Termin für den nächsten bundesweiten Probealarm steht schon fest

Nach dem Warntag ist vor dem Warntag: Nach dem gestrigen Probealarm bittet das Bundesamt die Bevölkerung um Feedback. Auch der Termin für den nächsten Warntag steht schon fest.

Am vergangenen Donnerstag heulten zum bundesweiten Warntag gegen 11 Uhr landesweit nicht nur einige Sirenen, sondern auch Handys schlugen Alarm – auch wenn das Gerät zuvor auf stumm geschaltet wurde.

Der Probealarm erreichte die Bürgerinnen und Bürger am 14. September 2023 via Smartphone teilweise sogar überpünktlich um 10.59 Uhr. Mithilfe einer Push-Benachrichtigung über das sogenannte Cell-Broadcast-System wollte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) testen, wie gut (oder schlecht) Warnungen an die Bevölkerung im Ernstfall funktionieren.

Eine erste Bilanz nach dem Warntag 2023 fällt positiv aus. Dem BBK zufolge hätten die Warnsysteme „zuverlässig funktioniert“. Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser erklärte, die Warnsysteme hätten „den großen Stresstest bestanden“. Doch längst nicht alle Menschen aus der Bevölkerung bekamen den Probealarm mit. Wo kann man Feedback abgeben, wenn das Handy stumm blieb? Und wann findet der nächste Warntag statt? Wir klären die wichtigsten Fragen

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Bundesamt bittet um Feedback

Um die Bevölkerung im Ernstfall ausreichend schützen zu können, testet das BBK jedes Jahr am bundesweiten Warntag, ob die gängigen Warnmittel funktionieren.

So sollen beim Probealarm etwa Sirenen heulen, Handys Alarm schlagen oder Benachrichtigungen via Infotafeln erscheinen. Manche Bundesbürger haben am vergangenen Freitag allerdings keinerlei Warnung erhalten.

In einem Online-Formular auf der Webseite des BBK sammelt das Bundesamt Feedback aus der Bevölkerung, um sich stetig zu verbessern. Wer also keine Warnung erhalten hat, kann das der zuständigen Behörde in dieser Umfrage mitteilen. Die Bearbeitung des Fragebogens soll etwa 10 Minuten in Anspruch nehmen.

Bundesweiter Warntag: Wie schlug das Handy Alarm?

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hatte die Warnung am 14. September mithilfe des Cell-Broadcast-Systems als Push-Nachricht verschickt.

Das heißt konkret, dass die Meldung am Warntag um 11 Uhr in einem Pop-Up-Fenster auf dem Display des Handys erscheinen sollte.

Zudem sollte das Handy vibrieren und einen Alarmton in maximaler Lautstärke von sich geben. Das berichtete ein Sprecher des BBK dem Tagesspiegel auf Anfrage im Vorfeld des Warntages.

Was passiert, wenn das Handy am Warntag auf stumm geschaltet wurde?

Das BBK teilte auf Tagesspiegel-Anfrage im Vorfeld des Warntages mit, dass die Warnmeldung auch ausgegeben werden sollte, wenn das Handy zuvor auf lautlos oder leise gestellt wurde.

In dem Fall sollte der Alarmton in voller Gerätelautstärke ausgespielt werden. Darüber hinaus sollte das Gerät vibrieren.

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Und wenn das Handy im Flugmodus war?

War das Gerät komplett ausgeschaltet oder wurde es zuvor in den Flugmodus versetzt, dann konnte via Cell-Broadcast-Verfahren auch keine Warnung empfangen werden. Entsprechend sist der Alarm dann auch nicht angesprungen.

Die Entwarnung sollte am 14. September gegen 11:45 Uhr ausgelöst werden. Dabei sollte die Entwarnung in der Regel über die Warnmittel und Endgeräte erfolgen, „an die zuvor auch die Warnung versendet wurde“, so der BBK-Sprecher. Über den Mobilfunkdienst Cell Broadcast könne derzeit „noch keine Entwarnung versendet werden“, hieß es weiter.

Konnten alle Handys die Warnung empfangen?

Nein. Denn für den Empfang der Warnmeldung müssen einige technische Grundvoraussetzungen gegeben sein.

So können beispielsweise ältere Geräte oder Handys mit einem veralteten Betriebssystem nicht vom neuen Cell-Broadcast-System des BBK angesteuert werden. Eine Auswahl von empfangsfähigen Handytypen hat das Bundesamt auf seiner Webseite veröffentlicht (Stand: April 2023).

Zudem sollte das Handy via Mobilfunkanbieter in einem empfangsbereiten Zustand und mit einer aktivierten SIM-Karte ausgestattet sein.

Hat das Bundesamt meine Handynummer?

Entwarnung: Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat keine Telefonlisten vorliegen, in der Personen samt ihrer Handynummern verzeichnet sind. Entsprechend hat das BBK auch nicht Ihre persönliche Handynummer.

Beim Cell-Broadcast-Verfahren des BBK werden Warnmeldungen generell an alle empfangsfähigen Geräte geschickt, die sich in einer sogenannten Funkzelle (also in einem Abschnitt des Mobilfunknetzes) befinden.

Am 14. September 2023 kommt anlässlich des bundesweiten Warntages eine Test-Warnung per Cell Broadcast aufs Smartphone.
Am 14. September 2023 kommt anlässlich des bundesweiten Warntages eine Test-Warnung per Cell Broadcast aufs Smartphone.

© Zacharie Scheurer/dpa

Das BBK weist auf seinen Service-Seiten darauf hin, dass das Cell-Broadcast-Verfahren datenschutzkonform sei: „Für die Aussendung von Cell-Broadcast-Nachrichten werden keine personenbezogenen Daten erhoben oder verarbeitet.“ Demnach werden die Warnungen an alle empfangsbereiten Mobilfunkendgeräte gesendet, die die technischen Voraussetzungen erfüllen – die Daten der Empfänger seien weder bekannt noch werden sie erfasst.

Musste man Cell Broadcast vorher aktivieren, um eine Meldung zu bekommen?

Bei neueren Handys (mit aktuellem Betriebssystem) sollte das Cell-Broadcast-System voreingestellt und damit bereits aktiviert sein.

Je nach Gerätehersteller und Handytyp kann es allerdings vorkommen, dass man als Nutzer sogenannte „gerätespezifische Einstellungen“ vornehmen muss, um Meldungen via Cell Broadcast zu erhalten. Das heißt, dass man bei einigen Handys vorher zwingend die Notfallwarnungen aktivieren muss.

Warum gibt es den bundesweiten Warntag überhaupt?

Am 14. September sollte durchgespielt werden, wie gut oder schlecht die deutsche Bevölkerung im Fall von Katastrophen, bei Kriegseintritt oder in akuten Gefahrenlagen gewarnt wird.

Hierfür sollten zum bundesweiten Warntag landesweit die Sirenen heulen, Anzeigentafeln leuchten und Handys Alarm schlagen. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, setzte das BBK auch in diesem Jahr wieder auf den sogenannten Warnmittelmix.

Wie erfolgreich war der Warntag 2022?

Beim bundesweiten Warntag am 8. Dezember 2022 erhielten dem BBK zufolge immerhin neun von zehn Menschen eine Warnung. In der abschließenden Auswertung des Bundesamtes zum Warntag hieß es hierzu: „Über 90 Prozent der Befragten haben mindestens eine Probewarnung erhalten. Der Großteil der Befragten erhielt die Probewarnung pünktlich um 11:00 Uhr.“

Der bundesweite Warntag 2022 war ein Erfolg. 

Auswertung des BBK zum Warntag 2022 (pdf)

Allerdings gaben demnach auch 90 Prozent aller Befragten an, dass sie bereits vor dem Probealarm von dem Warntag wussten. Diese Personen waren demnach mutmaßlich sensibilisiert und haben möglicherweise sogar nach Warnungen Ausschau gehalten.

Beim Warntag 2022 wurden 53,7 Prozent aller Befragten von einer Cell-Broadcast-Nachricht informiert. Bei immerhin 50,8 Prozent schlug eine Warn-App an. Sirenengeheul wurde von knapp 48 Prozent aller Befragten wahrgenommen.

Warn-Apps: Eine gute Ergänzung zu Cell Broadcast

Neben dem neuen Cell-Broadcast-System können bundesweite Warnungen generell auch via App verschickt werden. Solche speziellen Warn-Apps werden entweder vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, von den Städten und Bundesländern oder auch von kommerziellen Anbietern angeboten.

Das BBK betonte auf Anfrage des Tagesspiegels, dass Warnmeldungen über Cell Broadcast weniger Informationen über die Katastrophe bereitstellen, als das beispielsweise bei Warnapps der Fall ist. Das liegt unter anderem daran, dass die maximale Zeichenlänge bei Cell-Broadcast-Meldungen auf 500 Zeichen begrenzt ist.

Konkrete Handlungsempfehlungen in Gefahrensituationen, Notfalltipps oder nähere Informationen zur Katastrophe können entsprechend eher von Warn-Apps bereitgestellt werden. Zudem werde das Cell-Broadcast-Verfahren nicht von allen Geräten unterstützt.

Wenn Sie sichergehen wollen, eine Probewarnung auch über Ihr Handy zu erhalten, dann laden Sie die Warn-App NINA herunter und abonnieren Sie mindestens einen Ort bzw. aktivieren Sie „Aktuellen Standort“. 

Sprecher des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

Warn-Apps im Vergleich

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