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Vor dem muslimischen Fastenmonat Ramadan sind in der Yeni-Moschee in Istanbul Lichtreklamen mit der türkischen Aufschrift „Willkommen im Monat der Barmherzigkeit“ und in der Hagia-Sophia-Moschee mit der Aufschrift „Es gibt keinen Gott außer Allah“ angebracht.

© dpa/Emrah Gurel

„Viel Kraft und Durchhaltevermögen“: Wann Ramadan gefeiert wird und was man Muslimen wünschen kann

Was genau passiert während der muslimischen Fastenzeit? Wie und wann endet der Ramadan 2024? Wie können auch Nicht-Muslime an dem Fest teilnehmen? Wissenswertes im Überblick.

Für viele Muslime in Berlin beginnt am Montag das rund vierwöchige Ramadan-Fasten. Während dieser Zeit sind Gläubige gehalten, tagsüber auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex zu verzichten.

Erst am Abend, wenn die Sonne untergeht, endet das Fasten traditionell mit einer Dattel und einem Schluck Wasser. Das Fastenbrechen nennt sich Iftar. Nach dem Ramadan steht das Fest des Fastenbrechens an, auch Zuckerfest genannt.

Wann feiert man Ramadan?

Ramadan ist im neunten Monat im islamischen Mondkalender und verschiebt sich nach Angaben des Verbands der Islamischen Kulturzentren pro Jahr um elf Tage. Das bedeutet, es gibt den Fastenmonat in allen Jahreszeiten. In diesem Jahr beginnt Ramadan um den 10. März herum. Der offizielle Beginn hängt regional von der Sichtbarkeit der zunehmenden Mondsichel ab. Aufgrund verschiedener Berechnungsgrundlagen kann das Datum um einen Tag variieren. Wie lange täglich gefastet wird, ist ebenfalls unterschiedlich. Maßgeblich sind nicht festgelegte Uhrzeiten, sondern jeweils der Beginn der Morgendämmerung und der Sonnenuntergang.

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Welche Veranstaltungen sind in Berlin geplant?

Menschen in Berlin können während des Ramadans an vielen Veranstaltungen teilnehmen. Das gilt unabhängig davon, ob sie selber gläubig sind oder nicht. Das interreligiöse Projekt „House of One“, das sich für ein gemeinsames Gebäude einsetzt, das Moschee, Synagoge und Kirche unter einem Dach vereint, lädt zum Beispiel am 18. März zum gemeinsamen Iftar, dem abendlichen Fastenbrechen ein.

In Reinickendorf lädt Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (CDU) am 20. März zum gemeinsamen Fastenbrechen in den Ernst-Reuter-Saal im Rathaus ein. Auch in anderen Bezirken Berlins finden Vorträge und Veranstaltungen zum Fastenbrechen oder gemeinsame Gebete statt.

Wie kann ich mich Menschen, die Ramadan feiern, gegenüber verhalten?

Zum Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan wünscht sich der Vorsitzende der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (KIgA), Dervis Hizarci, mehr Gelassenheit und Toleranz der Mehrheitsgesellschaft gegenüber fastenden Musliminnen und Muslime. Viele Muslime erlebten häufig in Deutschland Reaktionen wie „ist das überhaupt sinnvoll“, „das ist voll ungesund“ oder „das macht gar keinen Sinn“, schreibt der frühere Antidiskriminierungsbeauftragte der Berliner Bildungsverwaltung in der „Berliner Zeitung“ (Montag). Reaktionen, über die sich Muslime Hizarci zufolge zum Beispiel freuen:

  • „Ich wünsche ein leichtes Fasten“,
  • „Viel Kraft und Durchhaltevermögen“
  • Wohlwollend interessiertes Fragen zu Besonderheiten des Ramadan

Warum feiert man Ramadan?

Der Fastenmonat ist eine der fünf Glaubenssäulen des Islam und gilt als göttliches Gebot. In dieser Zeit sollen sich Muslime intensiv mit ihrem Glauben auseinandersetzen. Das Fasten soll unter anderem zu Dankbarkeit und mehr Empathie mit Bedürftigen beitragen. Es sollen Solidarität und Barmherzigkeit mit Menschen entstehen, die nicht freiwillig auf etwas verzichten. Die Almosengabe ist eine weitere der fünf Säulen des Islam und während des Ramadan besonders bedeutsam.

Ist der Ramadan nur für Muslime?

Nein, auch nicht muslimische Menschen dürfen zum Beispiel am Fastenbrechen teilnehmen oder an Veranstaltungen, die es häufig im Zusammenhang mit dem Fastenmonat gibt. Zum Teil öffnen Moscheen ihre Türen für neugierige Nicht-Muslime. Das interreligiöse Projekt „House of One“, das sich für ein gemeinsames Gebäude einsetzt, das Moschee, Synagoge und Kirche unter einem Dach vereint, lädt zum Beispiel am 18. März zum gemeinsamen Iftar, dem abendlichen Fastenbrechen ein.

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Wer muss nicht fasten?

Schwangere Frauen und stillende Mütter sind vom Fastengebot während des Ramadans ausgenommen. Auch alte und kranke Menschen sollten nicht daran teilnehmen. Menstruierende Menschen sind ebenfalls ausgenommen. Kinder dürfen fasten, wenn sie wollen, müssen es aber nicht. Ihnen wird empfohlen, nur wenige Stunden zu fasten und sich mit dem Alter zu steigern.

Wie wird das Fasten beendet?

Nach dem Fasten ist vor dem Fest: Nachdem der Ramadan am 9. April endet, beginnt am nächsten Tag das sogenannte Zuckerfest (arabisch: Eid al-Fitr). Es wird drei Tage lang mit viel Essen, Familie, Freunden und Nachbarn gefeiert. Vor allem muslimische Kinder profitieren von den Feierlichkeiten, denn sie bekommen Geschenke und Süßigkeiten überreicht. Daher hat das Zuckerfest auch seinen Namen. (dpa/epd)

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