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Georg Restle ist alles andere als amüsiert.

© WDR/Herby Sachs

Serie verdrängt „Monitor“: Politische Relevanz – ersatzlos gestrichen

Die ARD verzichtet am Donnerstag auf das politische Magazin „Monitor“ und zeigt stattdessen die Serie „Das Netz“. Ein Fehler, findet unser Autor.

Ein Kommentar von Joachim Huber

Der Tweet von Georg Restle zeigt sein Unverständnis und seinen Zorn: „An alle, die heute vergeblich auf #Monitor gewartet haben. Die Sendung ist heute ersatzlos ausgefallen, weil die Programmplaner der ARD lieber ,Das Netz’ senden wollten. Übrigens eine ,Idee von Red Bull Media House’.“

„Monitor“ läuft alle drei Wochen am Donnerstag um 21 Uhr 45 im Ersten. Ein politisches Magazin, kratzbürstig, streitbar, von den einen geliebt. von den anderen gehasst. Aber auf jeden Fall dieses: Eine besondere Anstrengung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, die unterstreicht, was der öffentlich-rechtliche Rundfunk sein will: Public Value, relevant für die politische Information und Meinungsbildung der Zuschauerinnen und Zuschauer.

Wer also das Magazin „ersatzlos“ vom angestammten Sendeplatz verdrängt, der muss stichhaltige, nachvollziehbare Gründe haben. Kann die ARD-Programmdirektion diese vorweisen? Christine Strobl ist amtierende ARD-Programmdirektorin. Vormals Degeto-Chefin sucht sie den Publikumserfolg im linearen wie in der Mediathek vornehmlich in der Fiktion, die Serie ist eines ihrer Herzensthemen.

„Das Netz“ ist eine anspruchsvolle, sehenswerte Produktion über die Machenschaften im internationalen Fußballgeschäft, die kurz vor der WM in Katar im Programm zu platzieren, wahrlich kein Fehler ist. Aber der Preis dafür ist zu hoch. Im Ersten Deutschen Fernsehen gibt es wahrlich genug Plätze für Fiktionales, allein am Donnerstag gibt es mal diesen, mal jenen (durchschnittlichen) „Donnerstagskrimi“.

Zudem steht „Das Netz“ seit längerem in der ARD-Mediathek, wer es sehen will, der kann es auch ohne lineare Ausstrahlung sehen. Eine Mediatheken-Ausstrahlung wäre bestimmt auch für „Monitor“ möglich gewesen, keine Ausgabe, die fehlt. Doch, eine fehlt: die Sendung vom 18. November.

Kein „Monitor“, nirgends. Es gibt Tage im Jahr, da versteht nur die ARD, was die ARD tut. Wenn sie es versteht.

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