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Christstollen in einer Bäckerei.

© Foto: Arno Burgi/dpa

„Riecht nach alter Butter“: Edekas Christstollen ist Geschmacks-Verlierer bei Stiftung Warentest

Die Stiftung Warentest hat pünktlich zur Weihnachtszeit 18 Stollen getestet. Heraus kam: Guter Geschmack hat seinen Preis.

Locker, buttrig und gleichzeitig mürbe, Noten von Orange und Zitrone, vielleicht ein Hauch von Rum oder Vanille. Eigentlich ist ein Christstollen wie Weihnachten auf der Zunge.

Die Testergebnisse von Stiftung Warentest zeigen allerdings: Vor allem günstige Stollen aus dem Supermarkt oder Discounter können geschmacklich oft nicht überzeugen. Statt „aromatisch und saftig“ heißt es bei Edeka, Netto und Norma deshalb „trocken und brotartig“.

Besonders schlecht haben dabei die Produkte von Edeka abgeschnitten. Die Supermarktkette war als einziger Hersteller mit gleich zwei Christstollen im Rennen – einer mit und einer ohne Marzipan. Verlierer im Geschmack ist der „Butterstollen Thüringer Art“. Der ist mit 4,80 Euro pro Kilogramm zwar vergleichsweise günstig, im sensorischen Urteil heißt es aber: „Riecht nach alter Butter“ und „schmeckt deutlich brotartig und leicht fad.“

Die Produkte von den Discounterketten Norma (3,80 Euro/Kg) und Netto (5,35 Euro/Kg) schneiden nicht viel besser ab. Auch sie schmecken und riechen trocken und brotartig, wie es im Urteil heißt.

Diese Christstollen schneiden geschmacklich besonders schlecht ab:

  • Edeka: „Butterstollen Thüringer Art“
    • Gesamtnote: 3,5
    • Sensorisches Urteil: 4,0
  • Norma: „Goldora Edelmarzipan-Stollen“
    • Gesamtnote: 3,8
    • Sensorisches Urteil: 3,5
  • Netto Marken Discounter: „Santa Claus in Town Stollen Butter Mandel“
    • Gesamtnote: 3,0
    • Sensorisches Urteil: 3,5

Der Christstollen von Aldi (5,35 Euro/Kg) kann mit der Gesamtnote 2,8 zwar etwas mehr punkten, aber auch beim „Wintertraum Butter-Mandel-Stollen“ des Discounters fällt das sensorische Urteil nicht gerade glänzend aus. Hier kritisieren die Tester:innen wieder den brotähnlichen Geschmack.

Worauf kommt es an?

Bei der Form ist die Stiftung Warentest flexibel, über die Note entscheidet überwiegend der Geschmack und die Struktur. Dabei kommt es auf mehrere Dinge an: Der Stollen sollte ausgewogen nach Rosinen, Orangeat und Zitronat schmecken. Noten von Rum, Mandel oder Vanille dürfen auch dabei sein. Der Teig ist am besten locker und eher mürbe.

So schmeckt Weihnachten: Die Dresdner Christstollen überzeugen

Überzeugt haben damit vor allem die traditionellen Gebäcke aus Dresden. Von ihnen wurden insgesamt fünf getestet. In der Herstellung gelten bei ihnen sehr genaue Vorgaben.

Sylvio Beck, Bäcker, legt im Dresdner Backhaus Stollenteig in einen Teig-Abwieger.
Sylvio Beck, Bäcker, legt im Dresdner Backhaus Stollenteig in einen Teig-Abwieger.

© Foto: Sebastian Kahnert/dpa

So ist die Menge, die Art der Zutaten und der Herstellungsort – Dresden natürlich – genau festgelegt. Bereits in den Tests von 2015 und 2005 haben die Stollen aus Sachsen am besten abgeschnitten. Unter den diesjährigen Testsiegern ist allerdings auch ein Stollen aus München. Der Christstollen „Kreuzkamm“ aus der gleichnamigen Konditorei kann dort für 27 Euro pro Kilogramm erworben werden.

Die drei Testsieger

  • Dr. Quendt: „Dresdner Christstollen“
    • Gesamtnote: 1,7
    • sensorisches Urteil: 1,0
  • Conditorei Kreutzkamm München: „Kreutzkamm Christstollen“
    • Gesamtnote: 1,8
    • sensorisches Urteil: 1,5
  • Emil Reimann: „Dresdner Stollen Edition Frauenkirche“
    • Gesamtnote: 1,9
    • sensorisches Urteil: 1,5

Am allerbesten abgeschnitten hat der Stollen von Dr. Quendt mit der Gesamtnote 1,7. Er erhält nicht nur eine 1,0 für den Geschmack, sondern ist von allen Dresdner Weihnachtsgebäcken mit 9 Euro pro Kilogramm auch noch der günstigste.

Die Stiftung Warentest handelt im staatlichen Auftrag und wird mit Steuermitteln gefördert. Der vollständige Test zu den Christstollen lässt sich für 4,90 Euro freischalten.

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