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Die queere Jugend bekommt künftig, wie es aussieht, weniger Geld vom Land Berlin.

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Queere Jugendzentren in Berlin: Kaum aufgebaut, wird bei ihnen wieder gekürzt

Fünf Jugendzentren finanziert der Berliner Senat aktuell. Zwei davon sollen nach neuen Haushaltsplänen für 2024/25 kein Geld mehr bekommen. Kritik kommt von der SPD-Fraktion.

Aktuell fördert das Land Berlin fünf queere Jugendzentren in der Stadt, mit insgesamt 616.371 Euro im laufenden Jahr. Im neuen Haushalt könnte das allerdings weniger werden. Zwei Jugendzentren, in Spandau und Treptow-Köpenick, sollen künftig nicht mehr finanziert werden. Das geht aus einer kleinen Anfrage hervor, die die SPD-Abgeordneten Wiebke Neumann und Alexander Freier-Winterwerb an den Senat stellten.

Die beiden betroffenen Jugendzentren seien deshalb „per se nicht von einer Schließung bedroht“, heißt es in der Antwort der CDU-geführten Bildungsverwaltung. Das Jugendzentrum Treptow-Köpenick warnte dagegen bereits in der Vergangenheit: Wenn diese Mittel wegfallen, seien die Folgen dramatisch, sagte Thomas Fehse vom Betreiber, dem Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg, dem Tagesspiegel.

Kürzungsvorschlägen in diesem Bereich stellen wir uns entschieden entgegen!

SPD-Parlamentsfraktion

Ohne das Geld vom Senat könne das Zentrum die Hälfte der Mitarbeiter:innen dann nicht weiter beschäftigen, die Angebote für die Jugendlichen müssten stark eingeschränkt werden.

Kritik für die Entscheidung kommt auch aus eigenen Reihen. „Freizeitangebote und Schutzräume für queere Jugendliche werden gebraucht in Berlin“, schreibt die SPD-Parlamentsfraktion in einer Stellungnahme. „Kürzungsvorschlägen in diesem Bereich stellen wir uns entschieden entgegen!“

Erst im vergangenen Jahr baute die Bildungsverwaltung, damals unter SPD-Führung, die Förderung queerer Angebote in Berlin aus. Aus gut 400.000 Euro 2022 wurden 2023 insgesamt sogar 1,2 Millionen Euro für alle Angebote. Die beiden Jugendzentren in Spandau und Treptow-Köpenick waren dabei gerade erst neu dazugekommen und hatten jeweils 100.000 Euro Förderung erhalten.

Der Senat begründet seine Entscheidung auf die kleine Anfrage von Neumann und Freier-Winterwerb hin mit den finanziellen Argumenten. Das Ende der Förderung sei „keine Aussage über die Qualität der Angebote, sondern das Ergebnis eines schwierigen Abwägungsprozesses hinsichtlich der nach wie vor angespannten Haushaltslage“.

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