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Ein Teddybär liegt am 18.08.2017 auf der Flaniermeile Las Ramblas in Barcelona (Spanien) zwischen Blumen und Kerzen.

© picture alliance / Matthias Balk/dpa

Wenn Kinder töten: Wie oft werden Jugendliche tatsächlich mit Mord in Verbindung gebracht?

In Pragsdorf soll ein 14-Jähriger einen Sechsjährigen ermordet haben. Der Fall wirft die Frage auf, ob sich Tötungsdelikte von Jugendlichen derzeit mehren. Was sagt die Statistik dazu?

Tragödien wie der jüngste Fall um einen ermordeten Sechsjährigen in Pragsdorf, der von einem 14-Jährigen getötet worden sein soll, lassen die Frage aufkommen, ob sich solche Tötungsdelikte derzeit mehren.

Allein in diesem Jahr gerieten immerhin gleich mehrere solcher von Jugendlichen verübten Morde in die Schlagzeilen.

Doch wie viele Tötungsdelikte wurden tatsächlich von Minderjährigen begangen? Und was sagt die Kriminalstatistik über jugendliche Täter?

Schwere Gewalttaten durch Jugendliche im Jahr 2023

Bei schweren Gewalttaten wie Mord und Totschlag sind Jugendliche vergleichsweise selten Tatverdächtige.

206 Personen im Alter von 14 bis 17 Jahren werden für das Jahr 2022 in der Polizeilichen Kriminalstatistik mit sogenannten Straftaten gegen das Leben in Verbindung gebracht.

19 Kinder unter 14 Jahren waren außerdem tatverdächtig bei solchen Straftaten.

Zum Vergleich: Insgesamt verzeichnet die Statistik 3539 tatverdächtige Personen aus allen Altersgruppe bei Straftaten gegen das Leben, zu denen auch fahrlässige Tötung oder nicht erlaubte Schwangerschaftsabbrüche zählen.

Jugendliche als Mörder? Die bekanntesten Fälle 2023

Bundesweit für Schlagzeilen haben in diesem Jahr aber einige Fälle gesorgt, bei denen Teenager ebenfalls Minderjährige getötet haben sollen:

  • Ein 14-Jähriger soll im September im fränkischen Lohr am Main einen Gleichaltrigen erschossen haben.
  • Eine 12-jährige aus Freudenberg in Nordrhein-Westfalen wurde im März durch zahlreiche Messerstiche getötet. Zwei Mädchen im Alter von 12 und 13 Jahren haben die Tat gestanden.
  • Ein 14-Jähriger soll im Januar einen gleichaltrigen Jungen in Wunstorf bei Hannover erschlagen haben.
  • Ein 17-Jähriger soll ebenfalls im Januar in Weisendorf nahe Mittelfranken seine jüngere Schwester mit einem Messer getötet und seine Mutter schwer verletzt haben.

(dpa, Tsp)

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