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Demonstration in der Nähe von Lützerath am 14.01.2023 mit FFF-Sprecherin Elisa Bas.

© IMAGO/Kirchner-Media

„Pogrom-Stimmung gegen Palästinenser“: Klimaaktivistin Elisa Bas empört mit Aussagen zum Israel-Krieg

Die „Fridays for Future“-Sprecherin macht dem Präsidenten des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, schwere Vorwürfe. Politiker fordern von der Bewegung eine klare Distanzierung.

Die Klimaaktivistin Elisa Bas von der Initiative „Fridays for Future“ (FFF) hat mit pro-palästinensischen Aussagen über den Krieg in Israel und mit Pogrom-Vergleichen für kontroverse Diskussionen in den Sozialen Medien gesorgt.

Nun verurteilten mehrere Politiker der Grünen die Aussagen der Aktivistin und fordern von der Klimaschutz-Bewegung „Fridays for Future“ eine klare Distanzierung.


Um welche Aussagen von Elisa Bas geht es?

In einem Instagram-Post warf die 22-Jährige dem Präsidenten des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, vor, nach dem Kriegsausbruch in Israel eine „Pogrom-Stimmung“ gegen Palästinenser zu schüren.

In Deutschland herrscht eine Pogrom-Stimmung gegen Palästinenser:innen und Schuster heizt sie an.

Elisa Bas via Instagram

Dabei bezieht sich Bas offenbar auf einen Beitrag von Schuster, der vom Zentralrat der Juden auf X (vormals Twitter) geteilt wurde. Hier forderte der Präsident in einem Interview mit der „Bild“: „Es muss sich etwas tun. Die Barbaren sind unter uns.“ Bas erklärte daraufhin via Instagram: „In Deutschland herrscht eine Pogrom-Stimmung gegen Palästinenser:innen und Schuster heizt sie an.“

Weiter heißt es dort: „Schweigen hilft niemals den Unterdrückten, es schützt die Täter. Es nimmt die Unterdrückung billigend in Kauf, lässt es geschehen. Den Genozid und das gezwungen werden, zu einem Genozid zu schweigen.

Bereits zuvor geriet Bas mit kontroversen Aussagen in die Schlagzeilen. So soll die 22-Jährige im Zusammenhang mit Protesten gegen den Kohleabbau in Lützerath von einer „weißen Vorherrschaft“ gesprochen haben, wie unter anderem der medienkritische Blog „ÖRR Blog“ via Twitter berichtet.


Wie reagiert die Politik auf die Aussagen von Bas?

Ein Bundestagsabgeordneter der Grünen, Marcel Emmerich, verurteilte Bas´Aussagen aufs Schärfste. „Solche Vergleiche verbieten sich und sind an Bösartigkeit kaum zu übertreffen“, sagte er gegenüber der „Bild“.

Auch Marlene Schönberger von den Grünen verurteilte Statements der Klimaaktivistin: „Die Aussagen von Elisa Bas lassen keinen Zweifel: klassische Täter-Opfer-Umkehr“, sagte die Bundestagsabgeordnete der „Bild“.

Der CDU-Politiker Manuel Schwalm kommentierte die „Entgleisungen“ von Elisa Bas auf der Plattform X und richtete sein Wort direkt an die bekannte FFF-Aktivistin Luisa Neubauer: „Als ‘Fridays for Future’ in Deutschland müsst ihr hierzu umgehend Stellung beziehen und euch sofort von eurer FFF-Sprecherin Elisa Bas trennen. Ihre bodenlose Entgleisung sprengt alle Grenzen. Das darf nicht toleriert werden. Danke euch!“

Die Botschaft des Staates Israel in Berlin veröffentlichte via X eine an Bas adressierte Stellungnahme: „Liebe Elisa Bas, sinnerfassendes Lesen lernt man eigentlich in der Grundschule“, hieß es dort. Der Präsident des Zentralrat der Juden habe geschrieben, „wer die blutrünstige Barbarei des Hamas-Terrors auf deutschen Straßen feiert“, sei ein Barbar, „nicht alle Palästinenser in Deutschland“.

Von „Fridays for Future“ forderte die Botschaft konsequentes Handeln: „Dieser Vorfall muss Konsequenzen haben. Ihr gefährdet (mal wieder) Jüdinnen und Juden in Deutschland, in einer Zeit, in der ihnen ohnehin schon viele nach dem Leben trachten wollen.“


Nach Aussagen von Bas: Wie reagiert „Fridays for Future“?

Die Klimaschutz-Vereinigung hat sich nach bisherigem Stand noch nicht zu den Aussagen von Elisa Bas geäußert. Allerdings hat die Vereinigung via X bereits klare Stellung bezogen und den Angriff der Hamas gegen Israel öffentlich verurteilt.

„Als deutsche Zivilgesellschaft haben wir einen klaren Auftrag: lasst uns entschlossen vor alle Jüdinnen und Juden stellen, wenn sie zunehmend wieder Opfer von Antisemitismus werden“, heißt es dort.

Elisa Bas hat sich bislang noch nicht zu den Vorwürfen geäußert. Wie unter anderem der „Focus“ berichtet, habe Bas sich kurzfristig aus den Sozialen Medien zurückgezogen. So seien ihre Profile auf Instagram, Facebook und LinkedIn aktuell nicht mehr erreichbar. (Tsp)

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