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Absperrung eines Tatorts in den USA (Archivbild)

© dpa/EPA/Larry W. Smith

Update

Philadelphia, Chattanooga, Saginaw, Clarendon County: Zehn Tote nach Schüssen in vier US-Städten

Wenige Wochen nach dem Attentat in Buffalo kam es in weiteren Städten zu Schießereien. Es gibt Tote und mehrere Verletzte.

Bei vier verschiedenen Vorfällen sind am Wochenende in den USA zehn Menschen gestorben, mehr als 30 weitere wurden verletzt. So haben Unbekannte in einem Ausgehviertel der US-Großstadt Philadelphia nach Polizeiangaben „in die Menge geschossen“ und dabei mindestens drei Menschen getötet.

Die zwei Männer und eine Frau seien infolge mehrerer Schusswunden bei der Ankunft im Krankenhaus für tot erklärt worden, sagte ein Polizeivertreter in der Nacht zum Sonntag (Ortszeit). Zudem wurden demnach bei dem Vorfall im Bundesstaat Pennsylvania elf Menschen durch Schüsse verletzt.

Ein Polizeibeamter habe auf einen der Angreifer geschossen, woraufhin dieser geflohen sei, erklärte der Beamte D. F. Pace weiter. Die Polizei habe zwei halbautomatische Pistolen sichergestellt, die Täter seien flüchtig. In der belebten South Street seien „zahlreiche“ Munitionshülsen sichergestellt worden. „Sie können sich vorstellen, dass sich Hunderte von Menschen auf der South Street aufhielten - wie jedes Wochenende“, sagte der Polizeibeamte.

Philadelphias Polizeichefin Danielle Outlaw sagte, eines der Opfer sei mit einem Mann in Streit geraten. Dies sei möglicherweise der Grund für den Schusswaffenangriff gewesen. Die anderen zwei Todesopfer seien

„unschuldige Passanten“ gewesen.

„Ich hörte nur Schreie“

„Als es einmal anfing, dachte ich nicht, dass es aufhören würde“, sagte der 23-jährige Passant Joe Smith dem „Philadelphia Inquirer“. „Ich hörte nur Schreie.“

Ein anderer Zeuge beschrieb dem „Inquirer“ Szenen von Menschen, die vor der Schießerei flohen und „mit Blutspritzern auf weißen Turnschuhen, aufgeschürften Knien und aufgeschürften Ellbogen von der Straße kamen“. Das Blatt berichtete zudem von einer weiteren tödlichen Schusswaffenattacke zwei Stunden nach der Schießerei auf der South Street. Bei dieser sei ein Mensch getötet worden. Die Polizei gehe davon aus, dass die zwei Angriffe jedoch nicht in Zusammenhang stehen.

Hunderte Menschen im Ausgehviertel unterwegs

Zum Tatzeitpunkt am Samstag kurz vor Mitternacht (Ortszeit) befanden sich - wie am Wochenende üblich - Hunderte Menschen in dem Viertel mit zahlreichen Restaurants und Bars, wie Pace schilderte. Die Polizei hoffe durch Überwachungskameras weitere Hinweise zum Tathergang und zur Identifizierung der Täter zu bekommen. Bislang sei noch unklar, wie viele Schützen es gegeben habe und was das Motiv für die Tat gewesen sei.

Zwei Stunden später fielen Schüsse vor einem Nachtclub in Tennessee

Knapp zwei Stunden später sind im Bundesstaat Tennessee mindestens drei Menschen getötet und 14 weitere verletzt worden. Am frühen Sonntagmorgen (Ortszeit) wurden zwei Menschen nahe eines Nachtclubs im Zentrum der Stadt Chattanooga durch Schüsse getötet, wie die örtliche Polizeichefin Celeste Murphy mitteilte. Ein weiterer Mensch starb, nachdem er von einem flüchtenden Fahrzeug umgefahren worden war.

In Chattanooga wurden neben den drei Toten zwölf weitere Menschen durch Kugeln verletzt, zwei andere Menschen erlitten Verletzungen durch flüchtende Fahrzeuge. Mehrere der Verletzten befänden sich in lebensgefährlichem Zustand, sagte die Polizeichefin. Laut Murphy waren die Schüsse von „definitiv“ mehr als einem Täter abgefeuert worden. Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar. Es gab bisher keine Festnahme.

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In der Stadt Saginaw in Michigan wurden laut übereinstimmenden Berichten von Lokalmedien bei einem Schusswaffenvorfall drei Menschen getötet und zwei weitere verletzt. In Clarendon County in South Carolina starb nach Polizeiangaben bei einer Abschlussfeier ein Erwachsener durch Waffengewalt, fünf junge Menschen im Alter zwischen zwölf und 19 Jahren wurden verletzt.

Die USA wurden in den vergangenen Wochen von mehreren tödlichen Fällen von Waffengewalt erschüttert. Nach dem Massaker in Texas erschoss gut eine Woche später ein 45-Jähriger in einem Krankenhaus im US-Bundesstaat Oklahoma vier Menschen und sich selbst. Ziel des Schützen war sein Arzt, den er nach einer Operation für seine anhaltenden Rückenschmerzen verantwortlich gemacht hatte.

Vor rund drei Wochen hatte ein mit einem Sturmgewehrbewaffneter Schütze in Buffalo im US-Bundesstaat New York in einem Supermarkt zehn Menschenerschossen und drei weitere verletzt. Den Ermittlern zufolge war diese Tat rassistisch motiviert - 11 der 13 Opfer waren schwarz.

Die USA haben seit langem mit einem riesigen Ausmaß an Waffengewalt zu kämpfen. Im Jahr 2020 waren Schusswaffenverletzungen Todesursache Nummer eins für Kinder und Jugendliche in den USA, noch vor Verkehrsunfällen. (dpa, AFP)

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