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 Dem Raumfahrzeug „Slim“ sei „eine punktgenaue, weiche Landung gelungen“, erklärte Jaxa am Donnerstag bei der Veröffentlichung erster Bilder von der Landung auf dem Erdtrabanten.

© AFP/HANDOUT

Update

Historische Landung von Sonde: Japans Weltraumbehörde veröffentlicht Bilder vom Mond

Am Samstag hatte die Sonde „Slim“ auf dem Erdtrabanten aufgesetzt, es folgten aber technische Probleme. Nun gibt es erste Aufnahmen.

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Es ist ein Erfolg für die japanische Raumfahrtagentur Jaxa: die erste weiche Landung auf dem Mond. Am 19. Januar hatte eine unbemannte Sonde am Shioli-Mondkrater in der Nähe der Ebene Mare Nectaris aufgesetzt, wie aus Funkdaten hervorging. Jetzt hat Jaxa ein Beweisfoto veröffentlicht. Es wurde von einem mitgeführten Roboter aufgenommen und zeigt den gelben, kastenförmigen Lander kopfüber auf der felsigen Mondoberfläche. In der Ferne sind flache Hügel zu sehen.

Auf dem Mond zu landen ist anspruchsvoll, unter anderem weil es keine bremsende Atmosphäre gibt. Das war bisher nur der Sowjetunion, den USA, China und Indien gelungen. Dem gegenüber stehen etliche gescheiterte Versuche, darunter der des japanischen Unternehmens Ispace im April 2023. Die Mission „Peregrine“ der US-Firma Astrobotic war Anfang Januar gestartet, kam wegen technischer Probleme aber nicht einmal in die Nähe des Mondes.  

Besser lief es für die Jaxa-Sonde „Slim“ (Smart Lander for Investigating Moon). Die Landung glückte – „nachweislich 55 Meter vom Zielpunkt entfernt“, teilte die Raumfahrtbehörde mit. Aber die Stromversorgung mittels Solarzellen war nicht möglich. Nach knapp drei Stunden wurde der Roboter abgestellt.

„Slim“ sendet nun Bilder vom Mond.
„Slim“ sendet nun Bilder vom Mond.

© AFP/HANDOUT

Aber die Techniker suchen nach wie vor nach einem Weg, die Sonde wieder aufzuwecken. Die Zeit drängt. Am 1. Februar beginnt an der Landestelle die Mondnacht. Dann ist es auf dem Mond 14 Erdentage lang komplett dunkel. Wissenschaftler hoffen, in dem Krater an Gestein zu gelangen, das normalerweise weit unter der Mondoberfläche verborgen liegt. Dieses Gestein könnte Aufschluss über mögliche Wasservorkommen auf dem Mond geben.

Neben einer Multispektralkamera, die das umliegende Mondgestein analysieren soll, hat die japanische Sonde zwei kleine Rover dabei. Beide wurden planmäßig ausgesetzt, wie Jaxa mitteilt. Der eine ist kugelrund, acht Zentimeter groß und hat zwei Räder. Er sollte nach der Landung Fotos machen, was offenkundig gelang. Die Daten wurden an den zweiten Rover übermittelt, der die Funkverbindung zur Erde hergestellt hat. 

Dass die Sonde Kopf steht, hängt offenbar mit den Triebwerken zusammen. Kurz vor dem Aufsetzen war eines der beiden ausgefallen. Dadurch geriet Slim in Schieflage und verfehlte den Landepunkt um 55 Meter, meldet die Nachrichtenorganisation „Nasa Space Flight“ und beruft sich dabei auf Jaxa. Trotz der ungewöhnlichen Position war es der Kamera an Bord von Slim gelungen, die Gegend zu fotografieren, ehe der Strom abgeschaltet wurde.

Die Raumfahrtagentur hat nun auch ein Bild veröffentlicht: ein typisches Mondfoto mit viel Staub und ein paar Gesteinsbrocken. Es ist zusammengesetzt aus 257 Einzelaufnahmen. Sollte die Stromversorgung doch noch hergestellt werden, will die Behörde hochaufgelöste Detailbilder machen. 

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