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Stromkabel bei der leeren ICE-Strecke neben dem Bahnhof Elstal.

© picture alliance/dpa

Update

„Da geht gar nichts“: Kabeldiebstahl legt Regional- und Fernverkehr rund um Bochum lahm

Weil Kupferkabel entwendet wurden, kommt es voraussichtlich bis Dienstag zu zahlreichen Ausfällen im Zugverkehr. Der Schaden sei größer als bislang angenommen, so ein Bahnsprecher.

Der Bochumer Hauptbahnhof kann seit dem frühen Montagmorgen nicht mehr angefahren werden. Grund dafür sei wohl ein Kabeldiebstahl, sagte ein Sprecher der Bahn. Es komme zu vielfachen Ausfällen und Verspätungen.

Sowohl der Fern- als auch der Regionalverkehr seien betroffen. „Da geht gar nichts.“ Als Konsequenz würden Züge möglichst umgeleitet. Zwischen Essen und Dortmund sei ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet worden.

Zwischen Essen und Dortmund wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Züge wurden möglichst umgeleitet, Fernzüge stoppten nicht in Bochum.

Die Störung werde voraussichtlich noch bis zum Dienstag andauern, sodass auch noch der Berufsverkehr am Dienstagmorgen betroffen sein werde, sagte ein Bahnsprecher in Düsseldorf.

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Unbekannte hätten im Stadtteil Ehrenfeld sowohl Kupferkabel entwendet als auch angeschnitten. Der Schaden sei größer als anfangs angenommen, die Beseitigung nehme Zeit in Anspruch.

Nach Angaben der Bundespolizei stellten Einsatzkräfte in einem Streckenbereich nahe des Haltepunktes Bochum-Ehrenfeld mehrere durchtrennte Kabel in zuvor aufgehebelten Kabelschächten fest.

Neben einigen Metern Kupferkabel seien dort auch Glasfaserkabel, die die digitale Kommunikation der Stellwerke untereinander sicherstellten, beschädigt worden. Zeugen wurden aufgerufen, sich zu melden.

Erst am vergangenen Dienstag hatte es einen ähnlichen Vorfall gegeben. Der Bochumer Hauptbahnhof konnte nicht angefahren werden, mehrere Hundert Zugverbindungen fielen aus. Die Störungen gingen darauf zurück, dass Täter in der Nähe der S-Bahn-Station Ehrenfeld offenbar Kupferkabel stehlen wollten und dabei auch Glasfaserkabel durchtrennten.

Bei Kabeldiebstahl drohen bis zu zehn Jahre Freiheitsstrafe

Seit die Preise für Buntmetalle wie Kupfer auf dem Weltmarkt in den letzten Jahren massiv angestiegen sind, ist der sogenannte Kabeldiebstahl zu einem lukrativen Geschäft geworden.

Dabei entwenden Diebe vornehmlich Stromleitungen und Erdungskabel im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs, von Energieversorgern oder Telekommunikationsunternehmen.

Dem „Bußgeldkatalog“ zufolge handelt es sich beim Kabeldiebstahl gemäß Paragraf 243 des Strafgesetzbuches um einen „besonders schweren Fall des Diebstahls“. Kabeldiebe müssen in dem Fall mit bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe rechnen. (dpa/ Tsp)

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