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Blick auf Wohnhäuser in München.

© dpa/Peter Kneffel

Neue Studie zu Lebenshaltungskosten: Wo es sich in Deutschland besonders günstig oder teuer lebt

Beim Vergleich der Wohn- und Lebenskosten in Deutschland zeigt sich, dass die Wohnkosten entscheidend sind. In München lebt es sich dadurch etwa ein Drittel teurer als im Vogtland.

Über die Höhe der Lebenshaltungskosten in Deutschland entscheiden vor allem die Wohnkosten in den einzelnen Regionen. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) stellte am Freitag einen neuen Preisindex vor, der Wohn- und Lebenshaltungskosten wie Miete, Strom, Gas und Lebensmittel für alle 400 Kreise und kreisfreien Städte vergleicht.

Genau im Durchschnitt liegen demnach Braunschweig und der Landkreis Neumarkt in Bayern.

München ist am teuersten und im Vogtland besonders günstig

Am teuersten ist das Leben demnach in München, im Landkreis München, in Frankfurt am Main und Stuttgart. Am günstigsten leben die Menschen im sächsischen Vogtlandkreis, im thüringischen Greiz sowie in Görlitz. Die günstigste Region im Westen ist Pirmasens in Rheinland-Pfalz.

Bei den Wohnkosten gibt es zwischen den einzelnen Regionen die größten Abweichungen, wie das IW erklärte. Der Vogtlandkreis zeigt diesen Effekt demnach besonders deutlich: Wohnen ist hier 32 Prozent günstiger als im deutschen Durchschnitt, die sonstigen Kosten sind nur 0,3 Prozent geringer.

Nicht die Lebensmittel-, sondern die Wohnkosten machen bei den Lebenshaltungskosten den Unterschied.
Nicht die Lebensmittel-, sondern die Wohnkosten machen bei den Lebenshaltungskosten den Unterschied.

© dpa/Monika Skolimowska

IW-Studienautor Christoph Schröder erklärte, dass der Staat für Bedürftige die Wohnkosten übernehme, „entlastet an der richtigen Stelle und führt zu einer starken Regionalisierung der Transferleistungen“. Hilfreich sei auch das Wohngeld, weil es die regionalen Kostenunterschiede passgenau berücksichtige.

Zu hohe Wohnkosten in Großstädten

Die Regionalpolitik müsse aber mehr gegen die hohen Wohnkosten in den Großstädten tun, erklärte Schröder. „Hilfreich“ wäre etwa, die Nachfrage ins Umland umzuleiten, beispielsweise durch eine bessere Infrastruktur. „Damit an den Orten, an denen Wohnungen fehlen, mehr und billiger gebaut wird, sollten Nachverdichtung, Neubau und die Baulandplanung einfacher werden - dafür brauche es Erleichterungen, wenn es um Bürokratie und Bauvorschriften geht“, fügte er hinzu.

Das IW entwickelte den Preisindex zusammen mit dem Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Dafür wurden Preisdaten von unterschiedlichen frei zugänglichen Internetseiten im Jahr 2022 automatisiert erfasst, darunter Portale wie Rewe.de und Verivox.de.

Die Daten wurden nach durchschnittlichem Verbrauch gewichtet und zu einem Regionalpreisindex zusammengefügt. Für die Wohnkosten erhoben die Forscher alle verfügbaren Angebotsmieten und rechneten sie mithilfe eines Modells auf Bestandsmieten um. Das Projekt wurde von Juli 2020 bis Mai 2022 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. (AFP)

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