zum Hauptinhalt
Noch kein Wahltag im Rundfunkrat des Rundfunks Berlin-Brandenburg.

© dpa

Krise im RBB: Wahl für Interims-Intendant verschoben

Die für Mittwoch angedachte Wahl eines Interims-Intendanten wird vertagt. Der Rundfunkrat will sich noch einige Kandidaten anschauen

Die Suche nach einem Interims-Intendanten für den Rundfunk Berlin-Brandenburg zieht sich weiter hin. Der amtierende Rundfunkratsvorsitzende Dieter Pienkny sagte am Dienstag: "Es wird morgen keine Rundfunkratssitzung geben und damit auch keine Wahl.“ Eigentlich war eine Sitzung des unabhängigen Gremiums für Mittwoch in Potsdam angedacht gewesen. Pienkny sagte weiter: „Wir brauchen noch einige Tage Zeit in der Findungskommission, um uns noch einige Kandidaten anzusehen.“ Der Rundfunkratschef machte zugleich klar, dass man sich darüber bewusst sei, dass es ein kleines Zeitfenster gebe, um eine Interims-Lösung zu finden.

[Behalten Sie den Überblick: Jeden Morgen ab 6 Uhr berichten Chefredakteur Lorenz Maroldt und sein Team im Tagesspiegel-Newsletter Checkpoint über die aktuellsten Entwicklungen rund um das Coronavirus. Jetzt kostenlos anmelden: checkpoint.tagesspiegel.de.]

Eigentlich hätte der Rundfunkrat eine Interims-Nachfolge für die entlassene Intendantin Patricia Schlesinger bestimmen sollen. Eine Findungskommission ist zur Zeit auf der Suche nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten. Offensichtlich gibt es weiteren Gesprächsbedarf. Pienkny sagte weiter: "Wir brauchen noch einige Tage Zeit in der Findungskommission, um uns noch einige Kandidaten anzusehen." Der Rundfunkratschef machte zugleich klar, dass man sich darüber bewusst sei, dass es ein kleines Zeitfenster gebe, um eine Interims-Lösung zu finden.

Aktuell steht der bisherige Programmchef Jan Schulte-Kellinghaus an der Spitze des Senders. Er ist das dienstälteste Mitglied der Geschäftsleitung. Schulte-Kellinghaus hatte angekündigt, nur noch so lange Teil der Geschäftsleitung sein zu wollen, bis eine neue Senderspitze eingesetzt worden ist. Damit geht der krisengeschüttelte ARD-Sender in die nächsten ungewissen Tage. Vorwürfe der Vetternwirtschaft und des Filzes gegen die fristlos entlassene Intendantin Patricia Schlesinger und den zurückgetretenen Chefkontrolleur Wolf-Dieter Wolf stehen im Raum. Es geht unter anderem um Beraterverträge für ein RBB-Bauprojekt, Boni-Zahlungen und eine kräftige Gehaltserhöhung für Schlesinger.

Keine Entlastung für Geschäftsführung von rbb media

Nach Informationen des rbb-Rechercheteams hat der amtierende Intendant des Senders, Jan Schulte-Kellinghaus, der Geschäftsführung und dem Aufsichtsrat der hundertprozentigen Tochterfirma rbb media GmbH am Dienstag die Entlastung verweigert, meldete der.Sender auf seiner Homepage Die Bestätigung des Jahresabschlusses wurde zurückgestellt. Zudem wurde eine Geschäftsführerin abberufen, wie rbb-Media-Geschäftsführerin Edda Kraft auf Anfrage bestätigte.

Bei der abberufenen Geschäftsführerin handelt es sich um eine Vertraute der inzwischen fristlos gekündigten früheren Intendantin Patricia Schlesinger. Zu den Gründen der Abberufung wollte sich Schulte-Kellinghaus mit Verweis auf die "Vertraulichkeit der Gesellschafterversammlung" nicht äußern. Die Abberufung von Geschäftsführern ist auch ohne Grund möglich. Auf der Gesellschafterversammlung sollte ursprünglich die Geschäftsführung und der Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2021 entlastet werden. Außerdem sollte der Jahresabschluss 2021 festgestellt werden. Der rbb als einziger Gesellschafter wurde durch Schulte-Kellinghaus vertreten, da der geschäftsführende Intendant Hagen Brandstäter derzeit krankgeschrieben ist. (mit dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false