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Chris Hemsworth als Tyler Rake im Netflix-Film „Extraction 2“

© IMAGO/Picturelux/Jasin Boland

Update

Netflix könnte teurer werden: Wird das Basis-Abo gestrichen?

Netflix geht seit kurzem auch in Deutschland gegen das unbezahlte Teilen von Accounts vor. Und jetzt mehren sich die Zeichen, dass der günstige Basistarif bald abgeschafft wird.

Der Streaming-Markt ist im Wandel. Für Nutzerer bedeutet das: Es wird teurer, Filme und Serien zu schauen. Seit Ende Mai dürfen Accounts bei Netflix nur noch dann von Mitgliedern mehrerer Haushalte genutzt werden, wenn dafür eine Extra-Gebühr von 4,99 Euro pro zusätzlichem User gezahlt wird. Außerdem zeichnet sich ab, dass Netflix den 7,99-Euro-teuren, monatlichen Basistarif abschaffen wird.

In Kanada streicht der Streaming-Marktführer diesen Tarif bereits aus dem Angebot, wie das kanadische Portal „ctvnews“ berichtet. Warum sollten sich deutsche Nutzer dafür interessieren, was Netflix in Kanada tut? Weil Netflix jüngst auch das Accountsharing-Verbot zunächst nur in wenigen Ländern einführte, darunter Kanada, bevor es in Deutschland implementiert wurde.

Zeit, sich vom Basis-Abo zu verabschieden

Es gibt ein weiteres Zeichen für die bevorstehende Änderung in Deutschland: Bei Abschluss eines neuen Netflix-Abos werden derzeit zunächst nur noch drei Tarife angezeigt:

  • „Standard-Abo“ mit Werbung für 4,99 Euro
  • „Standard“ für 12,99 Euro
  • „Premium“ für 17,99 Euro

Erst nach einem Klick auf den kleinen grauen Button „Alle Abos anzeigen“ ploppt der „Basis“-Tarif für 7,99 Euro auf.

Im Unterschied zu den beiden teureren Tarifen ist das „Basis“-Abo ebenfalls frei von Werbung. Allerdings hat es Nachteile.

Es kann hiermit nur auf einem Gerät gestreamt werden, nicht auf mehreren Geräten gleichzeitig. Und Zusatzmitglieder können erst ab dem „Standard“-Abo hinzugefügt werden. Auch bietet das „Basis“-Abo eine von Netflix lediglich als „gut“ bezeichnete Videoauflösung von relativ geringen 720p.

Die Nachteile sollten aber kaum groß ins Gewicht fallen, wenn man Netflix statt auf dem großen Fernseher nur auf dem Smartphone oder Tablet nutzt – und für sich allein. Das dürfte auch für viele Menschen, die Netflix erst noch abonnieren wollen, eine attraktive Aussicht sein.

Entsprechende potenzielle Kunden sollten sich darauf einstellen, demnächst mehr für Netflix zu zahlen, als sie es bisher müssten. Denn die Änderung dürfte die neue Kundschaft betreffen, nicht die bestehenden Basistarife. In Kanada jedenfalls werden keine „Basis“-Nutzer in einen höheren Tarif eingestuft, solange sie nicht selbst wechseln oder kündigen, wie „ctvnews“ berichtet.

Warum fällt das Basis-Abo weg?

2022 markierte einen Wendepunkt in Hollywood und der Streamingbranche. Das Abo-Wachstum setzte sich nicht mehr in gewohnter Höhe fort und Netflix verlor in einem Quartal sogar erstmals mehr Abos, als hinzugewonnen wurden. Der Fokus liegt seitdem nicht mehr so stark auf Wachstum, er liegt auf Gewinn. Und das 7,99-Abo ist offenbar das mit dem geringsten Ertrag.

Nach Angaben des sehr gut vernetzten Branchennewsletters „The Ankler“ verdient Netflix pro User mit dem „Standard-Abo“ mit Werbung ungefähr so viel wie mit dem 12,99-Standard-Abo ohne Werbung. Das 7,99-Abo erscheint da überflüssig.

Preiserhöhungen oder Tarifanpassungen, wie sie Netflix betreibt, sind dabei auch für die Konkurrenz von Disney+ & Co. zu erwarten.

Eine weitere Folge der neuen Strategie sind Einsparungen. Nutzer merken sie vor allem dann, wenn die eigene Lieblingsserie nicht fortgesetzt wird. In der Branche hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass der Serien-Boom der 2010er Jahre eine Blase war: Viel zu viele und viel zu teure Serien wurden für die Streamingdienste produziert.

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